
Osthoff hatte Ideen. Herausgekommen sind elf Veranstaltungen in diesem Jahr, drei Ausstellungen unter ihnen.
Das ist gut so. Denn jetzt kommt ans Licht, was maßgebliche Dauthendey-Fans jahrzehntelang verborgen gehalten hatten. Der Jubilar war in allem sein eigenes Gegenteil: ein hochbegabter, großartig und grausig reimender, von Heim- und Fernweh geplagter liebenswürdiger Kotzbrocken, nicht der größte unter den Künstlern der Stadt, aber einer der interessantesten.
Ein Bohème, der das Geld anderer Leute mit vollen Händen ausgibt
Wäre er sparsam gewesen, hätte er wohl von seiner Kunst leben können, vom Verkauf seiner Bücher (zum Beispiel „Die acht Gesichter am Biwasee“, „Der Geist meines Vaters“) und Gedichte („Schwarze Sonne Phallus“, „Weltspuk“) und von den Tantiemen für seine Theaterstücke („Die Heidin Geilane“). Aber er war ein Lebemann, ein Bohème, der das Geld anderer Leute mit vollen Händen ausgab. Das Geld für Weltreisen und kostspieligen Lebensstil besorgten seine Frau Annie, die Würzburger Bildhauerin Gertraud Rostosky, seine Freunde, Gönner und Verleger.