
Kirchenmalermeister Heinz Gruber, der seit gut einem Jahr auf den Gerüsten im Gartensaal am Werk ist, behilft sich deshalb mit einer Methode aus der Vergoldertechnik. Vorsichtig benetzt er die Rückseite einer kleinen Scheibe aus sogenanntem Schlierenglas mit in Wasser aufgelöster Gelantine. Anschließenden legt er eine hauchdünne Folie aus echtem Silber auf. „Wenn das getrocknet ist, fixieren wir die Folie mit Schelllack und Zaponlack, dann kommt feiner Quarzsand darauf, damit das besser im Gips haftet“, erklärt er. Dann wird die benötigte Form anhand einer nummerierten Schablone vom Glaser zurechtgeschnitten.
„Die hatten früher auch keine Zeit und mussten fertig werden“, sagt Gruber und deutet auf einen Gipsklumpen, der noch oben auf einem der Säulenkapitel liegt, wie er von der Kelle abgestreift worden war. „Das ist das schöne an diesem Saal, dass fast überall noch alles Original ist. Da sieht man, wo der Freskenmaler dem Stukkateur rein geschmiert hat und dann Stukkateur wieder die Fresken überdeckt hat.“