
Es wäre schade um die schönen Säulen. Mögen die Künstler auch von überall her gekommen sein, die Residenz ist nämlich durch und durch eine echte Fränkin. Denn was für den Laien aussieht wie teurer italienerscher Marmor, ist gar keiner. „Das ist farbiger Kalkstein auch aus der Umgebung, möglicherweise auch aus dem thüringisch-fränkischen“, weiß Professor Staschull. „Das sind alles lokale Steine und keine Exoten.“
Der Gartensaal
An der Ostseite der Einfahrtshalle gelegen, hat der Saal in der Residenz die Größe und den Grundriss des Kaisersaals: ein Rechteck mit abgeschrägten Ecken. Das Gewölbe des Gartensaals kam 1744 zur Ausführung. Die Deckenwölbung wird nicht von der Wand allein getragen, sondern von zwölf, reihenartig im Raum stehenden Marmorsäulen. Der Ambitus oder Umgang in in den einzelnen Jochen mit Flachkuppeln eingewölbt und die Wände werden durch Stuckmarmorpilaster gegliedert. Dies alles bewirkt, dass das Gewölbe wie in Baldachin vor der Wand steht und dem Raum eine gewissen Leichtigkeit verleiht. Die Stuckaturen führte Antonio Bossi zu Beginn des Jahres 1749 aus. Die Deckengemälde schuf Johannes Zick in den Jahren 1749/50. Dargestellt sind an der Ostseite das „Göttermahl“ und an der Westseite die „Rast der Jagdgöttin Diana“.