Kaum jemand hat dieses Wegschauen so gut auf den Punkt gebracht wie Ingmar Bergman in seinem düsteren Film „Das siebente Siegel“. Da sägt der Tod einem Schauspieler, der sich vor dem Sensenmann auf einen Baum geflüchtet hat, den rettenden Ast ab. „Aber mein Kontrakt! Ich habe einen Kontrakt!“, versucht der Schauspieler um sein Leben zu feilschen. „Ist gekündigt“, sagt der Tod und sägt weiter. „Keine Ausnahmegenehmigung für Schauspieler?“ – „In diesem Falle nicht“, lautet die Antwort, bevor der Mann abstürzt und sich das Genick bricht.
Vom Tod von Verwandten weiß ich, dass das Ende eine Befreiung sein kann. Doch über den eigenen Tod nachzudenken, tut zunächst weh. Aber das Nachdenken beruhigt auch. Was will ich am Ende meines Lebens, was will ich nicht? Und vor allem: Was will ich bis dahin noch tun, was erleben, was im Umgang mit anderen Menschen und mit mir selbst besser machen?