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WÜRZBURG /LAMPEDUSA
Flüchtlingshilfe auf See: "Wenn wir nicht handeln, machen wir uns schuldig"
Eigentlich hat Klaus Vogel Containerschiffe über das Mittelmeer gesteuert. Dann schlug er einen anderen Kurs ein. Ende Januar bricht er mit der MS Aquarius Richtung Mittelmeer auf. Sein Ziel: Menschen retten.
Seenotrettung im Mittelmeer       -  _
Foto: Bundeswehr/Winkler (Bundeswehr)
Sarah-Sophie Schmitt
Sara Sophie Fessner
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:41 Uhr
Ihr erster Weg führt Sie nach Lampedusa.

Vogel: Bereits wenige Monate nachdem ich den Entschluss zu diesem Projekt gefasst habe, bin ich mit meiner Frau nach Lampedusa gefahren. Dort haben wir mit der Bürgermeisterin, mit Ärzten, mit den Besatzungen der Küstenwachschiffe und mit Bewohnern der Insel gesprochen. Es war ganz klar, dass zu dem Zeitpunkt niemand außerhalb der Insulaner mit der Seenotrettung befasst war. Es bestand also eine unglaubliche Notwendigkeit, aktiv zu werden. Wir sind im März 2015 mit dem Versprechen von Lampedusa weggefahren, dass wir mit einem großen Schiff wiederkommen. Das wollen wir jetzt einlösen.

Worüber sorgen Sie sich bei dieser Mission?

Vogel: Es gibt viele Dinge, vor denen ich Sorge habe. Bei einer Seenotrettung handelt es sich um Menschen in höchster Lebensgefahr. Retten ist immer lebensgefährlich – auch für die Retter selbst kann es gefährlich sein. Um zu helfen, muss man sich der Gefahr stellen. Ähnlich wie ein Feuerwehrmann, der Menschen auch aus einem brennenden Haus rettet und sein eigenes Leben riskiert. Seenotrettung ist keine leichte Aufgabe, aber wir können ihr nicht ausweichen. Im Übrigen: Wenn ich mit einem großen Containerschiff auf ein Flüchtlingsboot stoße, bin ich auf eine solche Begegnung kaum vorbereitet.

 
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