zurück
WÜRZBURG /LAMPEDUSA
Flüchtlingshilfe auf See: "Wenn wir nicht handeln, machen wir uns schuldig"
Eigentlich hat Klaus Vogel Containerschiffe über das Mittelmeer gesteuert. Dann schlug er einen anderen Kurs ein. Ende Januar bricht er mit der MS Aquarius Richtung Mittelmeer auf. Sein Ziel: Menschen retten.
Seenotrettung im Mittelmeer       -  _
Foto: Bundeswehr/Winkler (Bundeswehr)
Sarah-Sophie Schmitt
Sara Sophie Fessner
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:41 Uhr

Das war eine riesige Flüchtlingswelle, die sich da in kleinen Booten auf das Meer gewagt hat. Viele sind umgekommen. Im Übrigen: Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist vor 150 Jahren wegen ebensolcher Ereignisse gegründet worden. Europäische Auswanderer sind damals auf ihrem Weg nach Amerika vor der deutschen Nordseeküste in Seenot geraten. Das ist ein uraltes Thema. Flüchtlinge sind immer über das Meer gezogen – trotz der Gefahren. Und es gab auch immer die Notwendigkeit, Menschen dort zu retten.

Vor diesem Hintergrund und mit ihren Erfahrungen – schauen Sie anders auf das Meer?

Vogel: Ja, aber das liegt nicht an den Flüchtlingen. Man schaut anders aufs Meer, wenn man zur See fährt. Man erlebt schließlich nicht nur das blaue Meer und die strahlende Sonne, sondern auch Sturm, hohe See und Kälte. Das Meer ist extrem gefährlich, wenn man nicht hinreichend gut ausgerüstet ist. Das Erste, was man als Seemann lernt, ist Sicherheit auf See. Dazu gehört der eigene Schutz, der Schutz der eigenen Besatzung. Das ist Teil unserer Ausbildung und auch Teil unserer Moral. Man hilft sich auf See gegenseitig.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Sara Sophie Fessner
Containerschiffe
Das Erste
Flüchtlingshilfe
Hapag Lloyd AG
Humanität
Italienische Regierungen
Lampedusa
Seerettung
Ärzte der Welt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen