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WÜRZBURG /LAMPEDUSA
Flüchtlingshilfe auf See: "Wenn wir nicht handeln, machen wir uns schuldig"
Eigentlich hat Klaus Vogel Containerschiffe über das Mittelmeer gesteuert. Dann schlug er einen anderen Kurs ein. Ende Januar bricht er mit der MS Aquarius Richtung Mittelmeer auf. Sein Ziel: Menschen retten.
Seenotrettung im Mittelmeer       -  _
Foto: Bundeswehr/Winkler (Bundeswehr)
Sarah-Sophie Schmitt
Sara Sophie Fessner
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:41 Uhr

Mehr als 3600 Menschen sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR im vergangenen Jahr im Mittelmeer ertrunken: Vermutlich ist die Dunkelziffer weit höher. „Eine humanitär völlig inakzeptable Situation“, sagt Klaus Vogel. Der Kapitän und promovierte Historiker steuerte bis vor einem Jahr noch Containerschiffe für die Reederei Hapag Lloyd über die Weltmeere. Heute hat er einen neuen Kurs eingeschlagen. Er gründete mit SOS Mediterranee eine Organisation zur zivilen Seenotrettung im Mittelmeer. Von seinen Aufgaben, seinen Ängsten und seinem Versprechen an Lampedusas Bürgermeisterin erzählt er im Interview.

Frage: Sie sind jetzt 59 Jahre alt. Vor mehr als 40 Jahren, mit 18, sind sie das erste Mal auf See gefahren. Gab es damals Flüchtlingsboote?

Klaus Vogel: Es gab auf meiner ersten Reise auf einem Frachter zwar keine Flüchtlinge, aber es gab schon immer einzelne Menschen, die sich auf Schiffe geflüchtet haben, um schlimmen Verhältnissen zu entkommen. Blinde Passagiere. Ich habe so etwas mehrmals erlebt. Auch das Phänomen einer großen Fluchtbewegung über das Meer habe ich erlebt. Vor 35 Jahren sind Hunderttausende von Südvietnam aus in das Chinesische Meer geflohen.

 
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