Hellmuth zufolge vollendete Hitler, was dem Geyer versagt geblieben war. Damit unternimmt der Gauleiter, was seit Jahrtausenden funktioniert: Er schafft einen Mythos, der zu einem neuen Selbstverständnis, einer neuen Identität der Deutschen führen soll. So entstanden staatsbildende Sagen wie die des Theseus der Athener und des Herakles der Spartaner, so entwickelte Würzburgs erster Bischof Burkard im 8. Jahrhundert die Kilianslegende, identitätsstiftend für die Kirche und das Frankenreich.
Der Dichter Fey ist dabei. Er konstruiert einen Geyer, aus dem die Nazis den Propheten Adolf Hitlers machen können. 1934 erzählt er dem „Würzburger Generalanzeiger“, die aufkommende Bewegung des Nationalsozialismus“ habe ihn 1924 beim Schreiben des Stücks inspiriert, „denn in ihm fühlte ich das tiefe deutsche Hoffen der Verwirklichung entgegen reisen“.