Man hätte ein Stück des Nobelpreisträgers von 1912, Gerhart Hauptmann, aufführen können: „Florian Geyer. Die Tragödie des Bauernkriegs“, uraufgeführt 1896 am Deutschen Theater in Berlin. Doch das Drama war beim Hauptstadt-Publikum durchgefallen, Giebelstadt interessiere sich nicht dafür.
Im März 1925 blitzt der Lohrer Heimatdichter Nikolaus Fey in Würzburg mit seinem Bauernkriegsdrama „Florian Geyer“ ab. Die Stadt war auf der Suche nach einem Heimatfestspiel für Kiliani, aber Feys Stück, meint Oberbürgermeister Hans Löffler, ist nichts für die Würzburger. Die hätten nach der Novemberrevolution 1918 genug von Revolutionen wie der Bauernkrieg eine war. So kommen Fey und die Giebelstädter zusammen, im Juni 1925. Premiere sollte zwei Monate später sein, am 15. August.
In Würzburg verfolgt ein Zahnarzt aufmerksam, was sich in Giebelstadt tut: Otto Hellmuth, NSDAP-Mitglied seit 1922, Mainfrankens kommender Gauleiter. Der Dichter und der Nazi teilen die Faszination für Florian Geyer.