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GIEBELSTADT
Florian Geyer in der Hand der Nazis
Vor 90 Jahren führten Giebelstädter zum ersten Mal ein Florian-Geyer- Spiel auf. Was sie heute zeigen, hat mit dem Original nichts mehr zu tun. Und das ist gut so.
Auf die Knie: Aufständische Bauern stellen den jüdischen Geldverleiher Schmuel zur Rede. Hier ein Probenbild aus der diesjährigen Inszenierung der Festspiele.Foto: Meißner
| Auf die Knie: Aufständische Bauern stellen den jüdischen Geldverleiher Schmuel zur Rede. Hier ein Probenbild aus der diesjährigen Inszenierung der Festspiele.Foto: Meißner
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 27.04.2023 05:27 Uhr

Giebelstadt brachte zwei Männer für die Geschichtsbücher hervor: den Fürstbischof Melchior Zobel von Giebelstadt und den Ritter und Bauernführer Florian Geyer. Beiden hat der Rimparer Ritter Wilhelm von Grumbach Attentäter geschickt: Den Geyer ließ er 1525 erstechen, den Zobel 1558 erschießen. An den Fürstbischof erinnern ein Grabmal im Dom und die drei Zobelsäulen auf dem Weg hoch zur Festung, doch im Gedächtnis der Giebelstädter spielt er keine Rolle. Anders ist das beim Geyer. Dem Bauernkriegshelden, ermordet im Alter von 35 Jahren, widmen sie seit 1925, mit einer Unterbrechung von 1939 bis 1979, alle Jahre ein Freilicht-Theater.

1925, zum 400. Todestag des Geyer, wollen die Giebelstädter beim Kiliani-Umzug mitlaufen, als „Florian Geyer und seine schwarze Schar“ – die Bauern-Armee des Ritters hieß „Schwarzer Haufen“. Während der Vorbereitungen kommt einer auf die Idee, ein Festspiel zu Ehren des Helden aufzuführen. Aber welches?

 
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