
Beim Essen schiebt er die Gabel in eine Halterung, die um seine rechte Hand gewickelt ist. Selbst greifen kann er nicht mehr. Aber seine Zuversicht ist ungebrochen. Er rät Betroffenen: „Man soll sich nicht hängen lassen. Mit der Dialyse ist nicht alles zu Ende.“
Ursprünglich war ihm von einem Arzt prognostiziert worden, dass er nur 150 Dialysen durchstehen könne. Das entspricht bei den üblichen drei Behandlungen pro Woche etwas weniger als ein Jahr. Es sind schon 42 Jahre geworden. „Ich hatte einfach nur Glück“, sagt Gerhard Ring. Die technologische Entwicklung der Dialyse schreitet weiter voran. Auch in den drei Jahren mit Spenderniere entwickelt sich das Dialyseverfahren weiter. Davon profitiert Ring. „Professor Bahner hat gesagt, wenn es die heutige Technik damals schon gegeben hätte, könnte ich jetzt normal leben.“
Gemeint sind die Folgeerkrankungen, die sich bei früheren Dialysepatienten häufig ergeben haben, bei Ring beispielsweise die Störung des Knochenstoffwechsels. Dadurch ist er auf den Rollstuhl angewiesen und benötigt eine Stütze für die Wirbelsäule in Form einer Halskrause. „Heute hat ein Dialysepatient eine normale Lebenserwartung. Die Folgeerkrankungen sind relativ gut behandelbar“, sagt Professor Udo Bahner. Ring hingegen habe die Entwicklung der Dialyse noch miterlebt. Und mitgemacht.