
Es piept. Drei Männer liegen in Krankenhausbetten in einem hellen Zimmer. Dicke Schläuche führen von den Patienten zu Maschinen, in denen das Blut zirkuliert und von Giftstoffen gereinigt wird. Einer der Herren verschwindet beinahe in dem Krankenhausbett.
Um den Hals trägt er eine Krause, die sein Genick stützt. „Geraldo Anello!“ Die italienische Krankenschwester lacht. Sie ruft immer Anello. Anello für Ring. Gerhard Ring lächelt zurück – und seine blauen Augen strahlen.
Gerhard Ring (60) ist Dialysepatient. Seit 42 Jahren. Die Krankheit bricht bei ihm 1971 durch eine immunologische Entzündung aus, drei Jahre später – Ring war damals 18 Jahre alt – ist er auf die Dialyse angewiesen. Bei einem Urintest für die Abschlussuntersuchung der Hauptschule werden Auffälligkeiten festgestellt.
Seit 1974 vom selben Professor betreut
Ring wird bei verschiedenen Ärzten vorstellig, bei der Nephrologie im Uniklinikum. Schließlich landet er beim Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (KfH) in Würzburg, unweit des Uniklinikums. Dort wird er seit 1974 von Professor Dr. Udo Bahner betreut. Das Schicksal verbindet die beiden Männer, heute sind sie beinahe so etwas wie Freunde. Bahner war auch Gast bei Rings 60.