
Wenn Asterix und Obelix auf ihrer Mainfranken-Tour also Schbezialidäde einsammeln und zum Bressack aus Karschtorum und zum Rotgelechden aus Villa Kitzinga in Castellum Schnüdellum, dem heutigen Schweinfurt, Kesselflääsch besorgen sollen, es im Originalband aber zu wenig Metzgerläden gibt . . . Dann gibt's das Kesselflääsch eben als Leckerli aus dem Bonbonladen.
Comic-Helden sprechen Kunstdialekt
Nicht einmal die Sprechblasen dürfen größer oder kleiner werden. Der Sprechblasen-Inhalt wird stets von einem Letterer per Hand geschrieben – der Spiel-, nein Sprechraum ist also begrenzt. „Brunzverreck und zugesenft“, würden die Gallier vielleicht sagen. Aber, Dunnerkeil, das Übersetzer-Trio bekam es natürlich hin. Weil Meefränggisch nicht gleich Meefränggisch ist und die hiesige Mundart schon im Nachbarort ganz annersch klingen kann, sprechen die Comic-Helden einen „Kunstdialekt“, wie Gunther Schunk sagt. Jahrelang hat er sich von Berufs wegen und zu Forschungszwecken mit den Dialekten Mainfrankens beschäftigt: „Wir machen nichts anderes als einen Regiolekt, den man überall versteht“, sagt Schunk über die Übersetzung. Und so haben Majestix und Miraculix und all die anderen ein Vokabular mit besonders schönen Wörter des Maindreiecks.