Ungewöhnliches „Rundbuch“
1923 wird das Rundbuch in einem Aufsatz erwähnt. Danach habe sich seine Spur wieder verloren, informiert die Würzburger Universitätsbibliothek. Erst 2006 bestand die Möglichkeit, das ungewöhnliche Werk des Buchbinders Gregor Schenk des Jüngeren (ca. 1545-1588) wieder nach Würzburg zurückzuholen. Es wurde damals im Auktionskatalog von Christie's im Auftrag des Cincinnati Museum Centers angeboten und stammte aus der bibliophilen Sammlung eines Erben einer amerikanischen Bierbrauerdynastie. Am 27. Juni 2006 war der Glückstag. Das Rundbuch konnte für einen höheren fünfstelligen Dollarbetrag ersteigert werden und gehört seither zum Bestand der Universitätsbibliothek.
Gregor Schenk d. J. wollte Hofbuchbinder werden, erzählt Hans-Günter Schmidt bei einer Führung durch die von ihm konzipierte „Ausstellung in der Ausstellung“ im Martin von Wagner Museum. Mit diesem komplizierten Buch in Form einer Torte (Durchmesser 27 Zentimeter, Höhe 5,5 Zentimeter) hat er sich beworben – und war erfolgreich. Schenk war 1574 sowie von 1585 bis 1588 Hofbuchbinder – also unter Fürstbischof Julius Echter, der von 1573 bis 1617 regierte.