Im Dritten Reich waren im deutschen Haushalt „nur deutsche Erzeugnisse“ zu verwenden, Eintöpfe wurden propagiert, gewürzt wurde bitte mit heimischen Küchenkräutern wie Liebstöckel, Sellerie und Kerbel. Als Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg überstanden waren und das Wirtschaftswunder begann, durften Anfänger und Könner statt „Mailänder Reis“ ein „Risotto Milanese“ kochen. Aus dem „Spaghettifeingericht“ wurde „Pasta asciutta“.
Nüchtern, sachlich, wenig Fotos
Neue Rezepte kamen dazu – mehr Gemüse, die erste Paprika, Rohkostsalate, Cocktails, endlich Pizza und 1971 der berühmte Schinken-Käse-Ananas-Toast. Kaum ein Rezept fiel heraus. Erdkohlrabi, als Steckrübe berüchtigt und als Armeleuteessen verrufen, wollte Maria Hofmann offenbar niemandem mehr zumuten. Auch die Kutteln schmeckten in den 60er Jahren nicht mehr. Gebackenes Kuheuter aber – Regina Frischs Familie hat's ausprobiert – blieb drin. 1953 kamen die ersten Abbildungen ins nüchterne, wissensgespickte Buch: zaghafte Zeichnungen zum richtigen Fleisch-Schnitt. In der Geschenkausgabe von 1958 gab es dann tatsächlich die ersten Farbfotos. Es sind wenige geblieben, bis heute: ein Bild vom Schaumomelette mit Sauerkirschen, eines vom gegrillten Filetsteak mit Champignons garniert und Mohnwickelkuchen.