Jahrelang war es einfach das Kochbuch im Hause Frisch. Regina Frisch machte Braten und Soßen nach seinen Rezepten, rührte nach Anleitung Kuchenteig, briet, buk und sautierte. Raus aus dem Regal, rein ins Regal, raus aus dem Regal, das Kochbuch wanderte zwischen Küchentisch, Herd, Backofen . . . Irgendwann ging es, weil so oft benutzt, aus dem Leim.
Regina Frisch besorgte sich eine neue Ausgabe des Standardwerks. Und stutzte. Nicht nur, dass ihr neues „Bayerisches Kochbuch“ ein anderes Titelfoto hatte. Da prangte nicht mehr die glänzende Schweinshaxe mit Sauerkraut und Bierkrug vorne drauf. Da gab es einen leichten, gemüsegefüllten Krustenbraten. Nicht nur, dass der Schriftsatz verändert war. Die promovierte Philologin mit Faible für Sachtexte und präzise Formulierungen fand das Register im dicken Band neu sortiert.
Sieh an. Da stand die Sprachwissenschaftlerin mit der 56. Auflage in ihrer Küche in Theilheim im Landkreis Würzburg und fragte sich: Wie sah das „Bayerische Kochbuch“ wohl früher, ganz früher aus?