
Flüchtling findet Gastfamilie
Ein fremdes Land, keine Ahnung von der Sprache, doch Anas Modamani ist vom ersten Tag entschlossen, sein Glück selbst in die Hand zu nehmen. Derart engagiert, fällt er Helfern in seiner Berliner Unterkunft auf. Sie suchen für ihn über eine Facebook-Gruppe eine Familie, die ihn aufnehmen könnte. Drei Familien melden sich, man trifft sich. „Sie waren alle nett“, sagt der Syrer. Er entscheidet sich für Anke Meuuw, ihren Mann und die sechs Jahre alte Tochter. „Sie waren sehr sympathisch und sie haben mir das größte Zimmer in ihrem Haus angeboten.“
Tierärztin Meuuw gibt die Komplimente zurück. Als sich die Familie entschieden habe, einen Flüchtling aufzunehmen, habe sie – „ganz ehrlich“ – mehr an eine Mutter mit Kind gedacht. „Aber Anas hat uns alle begeistert.“ Im Januar 2016 zieht er in Biesdorf ein. Für sie sei er „wie ein großer Sohn“, sagt Meuuw, „ein Teil der Familie“. Modamani lächelt verlegen. Er weiß, was er an den Gasteltern hat. Sie verbringen Freizeit miteinander, lachen gemeinsam, haben Spaß. „Erst vorhin war mal wieder Handtuch-Schlacht im Bad.