Was das Outing des britischen Profis Robbie Rogers 2013 bestätigt: Der damals 24-jährige Mittelfeldspieler löst nur einen Tag später seiner Vertrag bei Leeds United von sich aus auf – aus Angst vor den Reaktionen in englischen Stadien, wie er sagte.
Weswegen Müller und seine „Streetboys“ vom Team München, einem Verein, der übrigens auch so gar nicht vom Schwulen-Klischee behaftete Sportarten wie Kickboxen anbietet, ihre Strategie verändert haben, nicht mehr alleine mit Penetranz den Amateur-Fußball missionieren wollen: „Wir suchen aktiv die Kooperation mit dem Bayerischen Fußball-Verband. Der BFV hat bereits signalisiert, auf seiner Webseite für das Thema Homosexualität im Amateurfußball eine eigene Plattform einzurichten. Wir sehen in unserem Handeln als Verein auch einen politischen Auftrag.“
Schwule Fanklubs: keine Außenseiter-Gruppierungen mehr
Bundesweit habe sich im Profifußball ein bisschen was entwickelt, zumindest im Umfeld: In den Bundesligastadien sind Fanclubs wie „Andersrum Ruut-Wieß“ (1. FC Köln), „Queerpass“ (FC Bayern) oder „Hertha Junxx“ (Hertha BSC Berlin) längst nicht mehr Außenseiter-Gruppierungen, die um Leib und Leben fürchten müssten.