Hieß es aber nicht, weil die Mannschaft das beim Outing in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigte. „Fußball spielen und schwul zu sein ist kein Widerspruch! Ich hoffe, dass meine Geschichte vielen anderen Mut macht, sich zu outen“, sagte Quindt fünf Jahre nach seinem Outing noch einmal gegenüber dem Sportmagazin „11 Freunde“ – um sich letzten Endes aber doch seine Exotenrolle eingestehen zu müssen. Die Nachahmer blieben aus.
Wo echte Männer noch echte Männer sein müssen
Eine Erfahrung, die auch der Mittelrheinische Fußball-Verband machen musste, der vor einigen Jahren die Initiative „Einer von 11 ist schwul“ startete – und bei seinen Kickern keine Resonanz fand. Wen wundert's, wenn Fußball-Prominenz wie Philipp Lahm, Arne Friedrich oder Joachim Löw demonstrativ in die Dementi-Offensive geht, kaum dass von schicker Kleidung oder sensiblem Auftreten genährte Gerüchte laut werden – anstatt die sexuelle Neigung einfach mal unthematisiert sein zu lassen. Das Nichtschwulsein ist offenbar elementar in der Welt des Fußball, wo echte Männer noch echte Männer sein müssen. Nicht nur in Deutschland wohlgemerkt.