Nicht einzugreifen heiße aber nicht, tatenlos zuzusehen, stellt Schweizerhof klar. Der BFV habe sich der Aufarbeitung des Themas Homophobie geöffnet. Wenngleich halbherzig: Einen Anfang hätte der Auftritt beim Münchner Christopher Street Day (CSD), dem bayerischen Hauptstadt-Ableger der so traditionellen wie schrillen Homosexuellenparade, machen sollen. Einige Verbandsmitglieder sollten, so war's geplant und auch zugesichert, an diesem Tag, an dem sogar die Allianz Arena in den Regenbogenfarben leuchtete, gemeinsam mit dem ehemaligen Fußballprofi Jimmy Hartwig und homosexuellen Fußballern auf einem Präsentationswagen unterwegs sein.
Schwule Fußballer im offiziellen Ligen-Betrieb
Mit homosexuellen Fußballern? Ja! Ein paar haben sich geoutet – doch die sind unter sich. Schwule Fußballer spielen als „Team München“ im offiziellen Ligen-Betrieb. In der C-Klasse, da wo die Luft noch ein bisschen rauer ist. Nils Müller kickt im Mittelfeld, ist Abteilungsleiter – und homosexuell. Und er erzählt, warum seine Mannschaft dann zwar unter dem BFV-Banner, aber letztlich doch ohne Offizielle beim CSD mitgefahren ist: „Es hagelte in den Tagen davor Absagen, bis am Ende keiner mehr da war. Auch nicht Jimmy Hartwig. Aber immerhin hat uns der Verband finanziell unterstützt.“ Termingründe nennt der BFV für den sukzessiven Rückzug.