
In regelmäßiger Folge [erscheint] unter dem Titel: Universal-Bibliothek eine Sammlung von Einzelausgaben allgemein beliebter Werke... Das Erscheinen sämmtlicher classischer Werke unserer Literatur, die ein allgemeines Interesse in Anspruch nehmen... wird versprochen. Hierdurch sollen aber keineswegs Werke, denen das Prädikat 'classisch' nicht zukommt, die aber nichts destoweniger sich einer allgemeinen Beliebtheit erfreuen, ausgeschlossen werden.“
So steht es im ersten Prospekt. Und damit war alles gesagt. Man schrieb das Jahr 1867, gerade waren die Rechte an den Klassikern freigeworden. Und der Leipziger Buchhändler und Verleger Anton Philipp Reclam brachte mit Goethes „Faust“ den ersten Band der Universal-Bibliothek (UB) auf den Markt. Der Preis: günstig. Denn Reclam hatte nichts anderes im Sinn als eine maximale Verbreitung von Literatur. Durch einen niedrigen Preis bei hoher Auflage. Der Gedanke: einmal gedruckte Texte dauerhaft lieferbar zu halten. Als Bildungsbibliothek für breite Schichten. Literaturversorgung für alle.