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München
Schluss mit Nationalpark Steigerwald? Wie CSU und Freie Wähler neue Schutzgebiete verhindern wollen
Per Landtagsbeschluss wollen CSU und Freie Wähler neue Waldschutzgebiete in Bayern auf Dauer untersagen. Wie dies gelingen soll – und was Naturschützer dagegen halten.
Über einen Nationalpark wird im Steigerwald seit Jahren heftig gestritten. Nun wollen CSU und Freie Wähler neue Waldschutzgebiete in Bayern per Landtagsbeschluss verhindern.
Foto: Daniel Peter | Über einen Nationalpark wird im Steigerwald seit Jahren heftig gestritten. Nun wollen CSU und Freie Wähler neue Waldschutzgebiete in Bayern per Landtagsbeschluss verhindern.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:36 Uhr

Steht die Debatte um einen dritten bayerischen Nationalpark in Franken endgültig vor dem Aus? Jedenfalls versucht die Regierungsmehrheit von CSU und Freien Wählern aktuell einen Landtagsbeschluss durchzusetzen, der neue Waldschutzgebiete im Freistaat dauerhaft verhindern soll.

Unter der recht harmlos klingenden Überschrift "Nachhaltige Bewirtschaftung von Bayerns Wäldern nicht weiter beschränken" fordern die beiden Regierungsfraktionen die eigene Staatsregierung schriftlich auf, "über die waldgesetzliche Vorgabe von zehn Prozent Naturwäldern hinaus keine weiteren Nutzungsbeschränkungen" im Staatswald zuzulassen.

Staatsregierung soll künftig "wirksame Anreize" zur Waldbewirtschaftung schaffen

Darüber hinaus soll die Söder-Regierung in Berlin wie Brüssel dafür sorgen, "dass ordnungspolitische Vorgaben für zusätzliche dauerhafte Nutzungsbeschränkungen" in den Wäldern unterbleiben. In Privat- und Kommunalwäldern soll die Staatsregierung zudem "wirksame Anreize für eine zukunftsfähige, nachhaltige Bewirtschaftung und Pflege schaffen", heißt es in dem Antrag.

"Sie wollen damit jede weitere Bemühung um Waldnaturschutz in Bayern beendet wissen", schimpfte der Würzburger Grünen-Abgeordnete Patrick Friedl im Umweltausschuss des Landtags in Richtung CSU und FW. Vor allem solle offenbar im Jahr der Landtagswahl "jede regionale Diskussion um Nationalparke und Biosphärenreservate" abgewürgt werden, kritisierte er: "Doch das wird ihnen nicht gelingen."

Vor allem im Steigerwald tobt seit Jahren ein heftiger Streit um den Waldschutz: Glühende Befürworter eines Nationalparks stehen dort entschiedenen Gegnern gegenüber. Vor sechseinhalb Jahren hatte der damalige CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer zudem einen dritten Nationalpark in Bayern angekündigt. Sein Nachfolger Markus Söder (CSU) kassierte 2018 dieses Versprechen – zumindest vorerst.

Friedl: Selbst kleinste neue Schutzflächen sollen unmöglich gemacht werden

Der aktuelle Vorstoß von CSU und FW sei nun aber der Versuch, "jede weitere Bemühung um Waldschutz endgültig beenden zu wollen", schimpft der Grüne Friedl. Selbst "kleinste neue Schutzflächen" wie Naturreservate oder Trittstein-Konzepte wären nach dem Wortlaut der Beschlussvorlage nicht mehr möglich, findet er. Dies widerspreche aber nicht nur dem Wunsch weiter Teile der bayerischen Bevölkerung, sondern auch nationalen und internationalen Waldschutz-Vorgaben.

Nachhaltig bewirtschaftete Wälder seien für den Klimaschutz wirkungsvoller, als Naturreservate, halten CSU und Freie Wähler dagegen – etwa durch die Nutzung von Holz statt Stahl oder Beton beim Bau. Auch der durch den Klimawandel nötige Waldumbau gelinge nur "in aktiv gemanagten Wäldern". Dass zudem mit dem Beschluss überhaupt keine Waldschutzgebiete in Bayern mehr möglich wären, "trifft so nicht zu", assistierte ein Ministerialbeamter aus dem Forstministerium. Ein Biosphärenreservat im Spessart etwa sei weiter machbar – "wenn auch die Kommunen Flächen für die Kernzonen einspeisen".

Eck (CSU): Verhindern, dass zusätzliche Waldflächen aus der Nutzung genommen werden

Der CSU-Abgeordnete Gerhard Eck, bekanntlich ein vehementer Nationalpark-Gegner, ergriff in der Ausschuss-Debatte nicht selbst das Wort. Sein Verein "Unser Steigerwald" unterstützte den CSU/FW-Verstoß aber in einer Pressemitteilung. Er wolle mit dem Landtagsbeschluss verhindern, dass in Spessart oder Steigerwald "im großen Stil und Maßstab zusätzliche Flächen aus der Nutzung genommen werden", erklärte Eck auf Nachfrage.

Der Antrag dürfte wohl noch vor Ostern im Landtag mit der Regierungsmehrheit von CSU und Freien Wählern endgültig beschlossen werden.

 
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Wenn Leute aus der Stadt denen auf dem Land vorschreiben wollen, wie Wald auszusehen hat, dann kommt dabei ein Nationalpark raus...
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  • saufhauerl
    Das Gegenteil ist der Fall.
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  • Michael Fischer
    Das in Bayern die Wahlen schon lange manipuliert werden glauben die Wenigsten. Ansonsten wäre die CSU nicht schon ewig am Ruder verstärkt durch die Freien Wähler die nur eine billige Kopie sind. Erst vor Jahren durch Seehofer die Abstandsflächen geschaffen vom Windrad zur Ortschaft und jetzt durch Söder und Grüne wieder aufgelöst. Bayern ist und bleibt ein Amigoland.
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  • l.saubert@web.de
    Diesen Blödsinn können Sie selbstverständlich belegen. Vielleicht sollten Sie sich mal außerhalb Ihrer Blase bewegen.
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  • Kluespies
    Das wahlen manipolirt werden ist offensichtlich. Weil es kann eigentlich nicht sein das SPD und Grüne jedesmal die 5 % Hürte erreichen. Kenne keinen einzigen der diese Parteien wählt.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Bin mal gespannt

    wann beschlossen wird, dass der ganze Naturschutz eh bloß Ökowahn ist und deswegen per Parlamentsbeschluss alles gekippt wird was irgendwie der Wirtschaft schaden könnte (incl. des Bienenschutzes, nachdem ja jetzt das Schlupfloch mit der Neonicotinoid-Notzulassung skandalöserweise gerichtlich geschlossen wurde).

    Und in sagen wir 100 Jahren kann man dann auch meinetwegen in Rauhenebrach zum Fenster rausgucken, statt des Waldes ein quadratkilometergroßes Logistikzentrum bewundern und sagen, "den ### Ökos haben wir es aber gezeigt, sonst hätten wir am Ende noch einen Nationalpark bekommen statt der erstklassigen Arbeitsplätze auch für Nicht-Fachkräfte"...

    Rudi schmeiß die Säge an,
    dann komm ich mit dem Ladekran,
    und wenn das Holz zu Geld gemacht,
    in München der Minister lacht.

    Helau!
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  • eddy3001
    Sie sollten das. Einfach einmal differenziert betrachten und sich von allen Seiten Informieren. Es wird immer so dargestellt, als gäbe es keinen Naturschutz, was schlichtweg ( meist auch bewusst ) gestreut wird als auch Dinge nicht korrekt dargestellt werden.

    Wenn ihr Logistikzentrum in Rauhenebrach hätte bauen wollen, wäre es schon passiert.

    Ich sehe was mit Wäldern geschieht, pflegt man sie nicht. Was ist denn mit dem Fichtensterben in anderen Nationalparks?

    Ach stimmt, da ist ja wieder der Mensch schuld, und darf nicht eingreifen.

    Schon eine schöne Meinung die man sich bildet.

    Ich gehe jetzt Klimakleben, miss nur noch meinen Flug vorher buchen.
    Helau!
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  • gowell70@yahoo.de
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • gowell70@yahoo.de
    ..nicht lustig...töröö...
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  • saufhauerl
    Die Arten sterben aus, das zeigt doch dass es nicht genug Naturschutz gibt. Ein Drittel der Erde müsste striktes Schutzgebiet sein, damit sich die Natur wieder erholen kann. Das ist doch im ureigensten Interesse der Menschheit. Damit es genug Nahrung und Lebensgrundlagen gibt. Wann wachen die Menschen endlich auf. Es gibt Reichtum auf der Erde genug, um die Biosphäre wiederherzustellen. Aber das Gegenteil passiert. Muss immer alles in einer Riesenkatastrophe enden, bis sich die Menschheit eines Besseren besinnt. Wir wissen heute alles, was wir wissen müssen. Die Folgen unseres Lebens und Wirtschaftens sind erforscht und der Verlauf der Klimakatastrophe und des Artenaussterbens gibt den Wissenschaftlern Recht. Worauf warten wir noch. Wir können unseren verschwenderischen Lebensstil nicht aufrecht halten. Es kann nicht bei der Initiative von Klimaklebern und Naturschutzorganisationen bleiben, die haben den Job, die Gesellschaft wachzurütteln, dann muss sie Druck auf die Politik machen.
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  • DieWahrheit
    lieber Saufhauerl ist,

    dass Sie unterstellen, dass nur Sie die Umwelt schützen wollen!

    Das ist und bleibt Euer größter Irrtum.

    Wenn Ihr Gegner vom Trittsteinkonzept euch einmal damit auseinandersetzen würdet, dann könntet Ihr uns auch verstehen.

    Aber dazu bräuchte es die Offenheit und den Mut auch andere mögliche Wege anzuerkennen.
    Mit "Ihr seid doch nur Gierig und deshalb zerstört Ihr die Umwelt" liegt Ihr alle völlig falsch.
    Ich bin mir sicher, dass wissen alle von Euch, dass das Trittsteinkonzept ein guter Weg ist.
    Warum bekämpft Ihr es dann mit aller Gewalt ohne nur einmal die möglichen Vorteile zu reflektieren.

    Jetzt lieber Saufhauerl stelle ich Ihnen eine Frage mit der Bitte um eine kurze und ehrliche Antwort.

    Wie oft haben wir, die das Trittsteinkonzept unterstützen, schon gesagt, geschrieben oder sonst verbreitet, dass Ihr die Umwelt zerstört nur weil Ihr eine andere Meinung habt?

    Lassen wir die Natur sprechen.

    Trittsteinkonzept kontra Hainich und der Kellerwald/Edersee
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  • saufhauerl
    Ich hatte klar von "Wir" gesprochen - aber Sie scheinen ja sowieso ganz in Ihrer eigenen Wahrheit zu schweben...
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Och je - @ eddy3001 -

    schon mal drüber nachgedacht, dass das Fichtensterben schwerpunktmäßig da eintritt, wo der Mensch (und oft genug auch noch standortfremd) Fichtenmonokulturen angelegt hat?

    Nein?

    OK, dann haben Sie ja Zeit, wenn Sie erst Klimakleben gehen und dann einen Fernstreckenflug antreten. Mir stößt während meiner Zeit eher sauer auf, dass die CSU in Brüssel hehre Umweltschutzziele mit unterschreibt und diese aber dann "daheim" aktiv(!) konterkariert.
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  • eddy3001
    Ach wie schön, dass immer Leute die stellenweise gar nicht aus der Region kommen, wissen was gut und was schlecht für den Wald ist.
    Es ist ist schön wie es ist. Die Artenvielfalt wächst, Tourismus brauche ich persönlich nicht vor meiner Türe, und freue mich auch ohne Nationalpark auf die Ausflüge in den Wald mit den Kids. Die genannten Bodenfurchen und überall herumstehenden Maschinen kann ich nur lachen, da das einfach gelogen ist.

    Wa sich gelernt und erfahren habe: wenn man ordentlich pflegt kommt auch ordentliches heraus.
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  • saufhauerl
    Kirchturmblick und Besitzstandsdenken befördern Rückständigkeit. Da muss man nicht auch noch stolz drauf sein.

    Staatswald ist für alle da.

    Natur braucht keine menschliche Pflege (die sowieso keine Pflege ist, sondern ein Malträtieren, um sie auszubeuten).
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  • robert.erhard@gmx.de
    Das völliger Käse!
    Sie waren noch nie im Wald und haben dort gearbeitet!
    Der Wald braucht genauso seine Unterstützung wie jedes Kind!
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  • saufhauerl
    Der Wald ist nicht unser Kind. Die Menschen besetzen ihn, weil sie ihm wegnehmen wollen was sie zu brauchen glauben und weil er sich scheinbar nicht wehrt.
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  • l.saubert@web.de
    Ihre Arroganz und Misantropie spricht Bände. Woraus sind Ihre Möbel so? Schreiben Sie nicht auf Papier?
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  • saufhauerl
    Man muss ja nicht den ganzen Wald besetzt, oder? Natürlich werden sich die Menschen immer an der Natur bedienen, woran sonst. Auch für Bäume gibt es sowas wie artgerechte Haltung. Das kommt ja auch der Gesellschaft zugute: Ein wenig genutzter Wald (Dauerwald, Plenterwaldwirtschaft) speichert mehr CO2, er bildet guten Boden, er ist ein Wasserreservoir (denken Sie an den letzten Dürresommer oder die Überschwemmung bei Starkregen in Michelau vor 2-3 Jahren, da konnte der Wald wegen der Drainage im Staatsforst das Wasser nicht mehr halten), er beherbergt die Artenvielfalt, die verhindert, dass es zu Seuchen und Pandemien kommt.
    Dass jeder Neureiche heute seine mitten-in-der-Stadt-Wohnung mit Ofen und Kamin ausstattet ist ein klares Zeichen von völlig absurd vor sich gehendem Überwohlstand. Politiker mit Anstand und Verantwortungsbewusstsein dürfen hier nicht Helfershelfer von Unternehmern werden, um so irrationale Bedarfe in der Gesellschaft anzuheizen.
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  • eddy3001
    Genau diese Art Antwort zwigt, dass sie sich mit dem Thema schlichtweg nicht ordentlich auseinander gesetzt haben.

    Da lieber ein fundiertes „ Kirchturmdenken“ als auferlegter Öko Wahnnsinn, wo man ihn gar nicht braucht.
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