Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will sich nicht auf fixe Ausbauziele für die Windkraft in Bayern festlegen: "Wir werden eine Vermehrfachung der Leistung hinbekommen müssen", sagte Aiwanger in einer Regierungserklärung im Landtag. Eine "Zahlendebatte" um neue Anlagen bringe nichts.
Eben diese Zahlendebatte hatte jedoch kürzlich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eröffnet – als er erklärte, mit den von seiner Regierung beschlossenen Lockerungen der umstrittenen 10-H-Abstandsregel könnten in den nächsten Jahren rund 800 neue Windräder in Bayern entstehen. Derzeit gibt es etwa 1100 Windräder. Auf Nachfrage erklärte Söder damals, die Zahl 800 stamme von Aiwanger. Doch der Freie-Wähler-Chef will dies nicht bestätigen und nannte Söders Ausbauziel kürzlich sogar "aus der Luft gegriffen".
Söder, der Aiwangers Regierungserklärung fernblieb, hatte zudem vor zwei Wochen mit Zustimmung der Freien Wähler versprochen, die aus erneuerbaren Energien erzeugte Strommenge in Bayern in nur acht Jahren verdoppeln zu wollen. Wie er aber diesen "Energieplan" nun konkret umsetzen will, ließ der Energieminister im Landtag offen. Auf welchen Flächen genau zum Beispiel der auf pauschal 1000 Meter reduzierte Mindestabstand für Windräder von der Wohnbebauung künftig gelten soll, ist nach wie vor weitgehend unklar: "Hier kommen in Kürze die Freigaben und dann wird in Bayern ausgebaut", beteuerte Aiwanger nur. Auch Details zum angekündigten Ausbau von Solaranlagen, Wasserkraft und Biogas nannte er nicht.
Kann Bayern mit den beschlossenen Lockerungen die Habeck-Vorgabe erfüllen?
Offen ließ Aiwanger auch, wie das von Bundesklimaminister Robert Habeck (Grüne) geforderte Ziel, künftig rund zwei Prozent der Landesfläche für die Windkraftnutzung auszuweisen, mit den beschlossenen Lockerungen erreicht werden soll. Habeck hatte im Januar bei einem Besuch in Bayern angekündigt, die 10-H-Regel notfalls ganz abzuschaffen, sollte die Staatsregierung beim Windkraftausbau nicht alleine schnell vorankommen.
"Seiltanz ohne Netz": Aiwanger fordert vom Bund längere Atom-Laufzeiten
"Erneuerbare Energien sind bei den Strompreisen ein Plus", räumte Aiwanger ein. Deshalb sei der Ausbau auch "aus Preisgründen dringend geboten". Aktuell sei angesichts des Krieges in der Ukraine jedoch vor allem eine größere Sicherheitsreserve an Kohle, Öl und Gas notwendig, um die rund 1,3 Millionen Industriearbeitsplätze in Bayern nicht zu gefährden. Auch das Atomkraftwerk Isar 2 müsse zur Sicherheit länger am Netz bleiben, forderte er. Die Ampel-Regierung in Berlin verweigere sich jedoch aus ideologischen Gründen solchen Lösungen, kritisierte Aiwanger: Gerade für die von Gaskraftwerken abhängige Stromversorgung in Bayern sei dies aber "ein Seiltanz ohne Netz".
Nur nach Berlin zu zeigen und "keinen einzigen konkreten Vorschlag zu machen, wie Bayern seine Energiekrise selbst in den Griff bekommen will", sei "wirklich erbärmlich", hielt Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann Aiwanger vor. Dabei habe gerade Söder in der Energiepolitik "vieles angekündigt, aber gar nix geliefert". Als Beispiel nannte Hartmann eine von Söder bereits 2020 geforderte Solardach-Pflicht für private Neubauten. Auch SPD und FDP warfen der Regierung in der Energiepolitik Versagen vor, die AfD kritisierte die Abschaltung der Atomkraftwerke.
Grünen-Chef Hartmann: CSU hat mehr Angst vor Windrädern als vor Diktatoren
Um unabhängig von russischem Gas und arabischem Öl zu werden, müsse in Bayern der erzeugte Strom aus Solar- und Windkraft bis 2030 vervierfacht werden, forderte Hartmann. Vor allem die CSU habe jedoch offenbar "mehr Angst vor Windkraftanlagen als vor Diktatoren", kritisierte der Grüne. Solle die Energiewende gelingen, brauche man in Bayern jedoch "Macher" – anstatt einen Regierungschef, "der die Verantwortung nur abschieben und aussitzen will".
Kopfschüttel.
Die Landbevölkerung muss aber die Windräder ertragen, die erhöhten Netzentgelte zahlen und zum Schluss wollen uns die Städter auch noch vorschreiben wie wir unseren Wald zu behandeln haben.
Wenn die Energiewende zu Gunsten des Klimas gelingen will, dann muss jede Region, jede Stadt dafür sorgen, dass sie für sich mehr grünen Strom erzeugt wie sie verbraucht!
Fazit:
Jetzt sollten München, Nürnberg, Bamberg, Würzburg, Schweinfurt zunächst auch selbst dafür sorgen, dass sie mehr grünen Strom erzeugen.
München z.B. im Englischen Garten 375ha
Nürnberg z.B. auf dem Messegelände 30ha oder Reichsparteitagsgelände 58ha
Bamberg z.B. in der Wolfsruhe 461ha oder zwischen Wildensorg und Gaustadt 350ha
Würzburg z.B. auf der Frankenwarte 61ha
Schweinfurt z.B. in den Conn Barracks 200ha
Also dann nicht nur Reden Herr Hartmann handeln!
40 Windräder im englischen Garten.
Nehmen Sie sich ein Beispiel an Baden-Württemberg!
...von erneuerbaren Energien mit dem "Morgenthau-Plan" disqualifizieren Sie sich jetzt selbst!
Sie wollen doch sicher nicht verdächtigt werden, unterschwellig rechten Geschichtsrevisionismus zu betreiben? Das hat schließlich die NS-Propaganda bereits 1944 getan!
Quelle u.A.: " https://de.wikipedia.org/wiki/Morgenthau-Plan "
...Sie unterschlagen jetzt scheinbar ganz bewußt etwas Wesentliches (auch aus meinem Link): " US-Präsident Franklin D. Roosevelt verwarf den Entwurf nach einigen Wochen; er gelangte nie in ein konkretes Planungsstadium und war nie zur politischen Realisierung vorgesehen. "
Sie sollten schon die Entstehung aus der damaligen Situation des Krieges dazu schreiben wenn Sie "diesen Plan" mit der jetzigen Wirklichkeit verbinden.
Die wenigsten der jüngeren Generation haben vermutlich bisher überhaupt etwas davon gehört und ich finde es unredlich, wie Sie das einfach so in einen Zusammenhang setzen.
Ihre Bemerkung über "Leute wie Sie" erstaunt mich schon sehr.
Sie kennen mich nicht und können mich auch nicht pauschalisieren.
Es ist mir aber egal, wie Sie über mich denken!
Mir geht es nur um sachliche Richtigstellung des "Morgenthau-Plan" (einer Einzelperson) in Bezug auf die derzeitige Debatte um erneuerbare Energien.
kwt
und statt jetzt endlich Nägel mit Köpfen zu machen (was uns langfristig nicht erspart bleiben wird) sollen jetzt sogar nochmal die Dinos Atomkraft und Kohleverbrennung vom Friedhof der Weltgeschichte geholt werden. Fehlt bloß noch, dass der MP ("...die CSU ist das neue Grün", Zitat: Ende) auch die Dampflok wieder vom Abstellgleis holt, um Strom zu sparen...
Und wieder fallen viele Wähler drauf rein!
Da gibt es nichts hinzuzufügen! 👍