Der neue deutsche Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) will auf eine Abschaffung der umstrittenen 10-H-Abstandsregel für Windräder in Bayern verzichten – sofern die Bayerische Staatsregierung auf anderen Wegen den Ausbau der Windkraft wieder in Schwung bringt. Ihn interessiere nur das Ergebnis, sagte Habeck nach einem persönlichen Treffen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder(CSU) in München.
Habeck: 10-H-Regel darf das Notwendige beim Windkraft-Ausbau nicht verhindern
Die Abstandsregel dürfe allerdings "nicht so wirken, dass das Notwendige nicht gemacht wird", mahnte Habeck. Auch gebe es gute Begründungen, "warum der Einbruch des Ausbaus der Windkraft mit 10-H zu tun hat", fügte er an. Die Regel sieht für Windräder einen Mindestabstand in zehnfacher Höhe zur Wohnbebauung vor. Falls aber auch ohne die Abschaffung der Regel mehr Windenergie in Bayern erzeugt werden kann, "dann soll mir das recht sein".
Söder kündigte bereits in den nächsten Wochen Vorschläge an, wie in Bayern mehr Strom mit Windkraft erzeugt werden soll: "Wir müssen über Ausnahmen reden", sagte er mit Blick auf 10-H. Söder hatte bereits im vergangenen Jahr bis zu 500 neue Windräder im Staatswald angekündigt. Ausnahmen von 10-H könne es zudem beim "Repowering" geben, dem Ersatz alter Windräder durch größere neue Anlagen: "Wir müssen sehen, ob das dann reicht, aus Sicht des Bundes", fügte der Ministerpräer an.
Seine Regierung werde aber nicht nur Vorschläge machen, sondern auch Wünsche an den Bund äußern, kündigte der CSU-Chef an. Denn der Ausbau der Windkraft lahme nicht nur in Bayern: "10-H ist dafür auch nicht der Hauptgrund, deshalb kann 10-H bleiben", findet er. Zudem sei es mit Blick auf die Energiewende wichtig, "dass man regionale Unterschiede respektiert", verlangt Söder. In diesem Sinne sei es "sehr positiv", dass Habeck auf Dialog und nicht auf Vorschriften setze, lobte er den Grünen. Klar sei allerdings auch: "Wenn der Bund 10-H abschafft, dann schafft er es ab. Dann müssen wir sehen, wie wir damit umgehen", räumte Söder ein.
Habeck fordert von Söder mehr "ökologischen Patriotismus"
Habeck wiederum versuchte Söder bei der bayerischen Ehre zu packen: Wenn Bayern bei der Windkraft vorankomme, dann könne er anderen Bundesländern sagen: Wenn das die Bayern können, dann könnt ihr das auch. Notwendig sei ein "ökologischer Patriotismus", bei dem jeder stolz darauf ist, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten, forderte er.
Sein Werben um den Ausbau der Windkraft auch in Bayern folge zudem allein der "Sorge um die nationale Versorgungssicherheit" mit ausreichend Strom, beteuerte Habeck. Der "Kreislauf nach unten", bei dem der größte Bremser der Energiewende den größten politischen Nutzen habe, müsse beendet werden: "Als Minister für Deutschland und Minister für Bayern werbe ich dafür, dass wir uns dem, was notwendig ist, stellen."
Der Befürchtung Söders, bei den Auflagen für den Klimaschutz aufgrund des Fehlens eines Ministers aus Bayern in der Berliner Ampel-Koalition benachteiligt zu werden, begegnete Habeck mit einem schelmischen Lächeln: Er sei "der erste Bundesminister aus Schleswig-Holstein seit Gerhard Stoltenberg", entgegnete er trocken. Der CDU-Politiker war 1992 aus der Regierung Helmut Kohl ausgeschieden.
Berührungsängste oder gar Vorbehalte gegenüber Bayern habe er zudem überhaupt nicht, beteuerte der Mann aus dem Norden. Im Gegenteil: "Ich habe mich mit der bayerischen Art auch politisch immer sehr wohl gefühlt."
Die Landbevölkerung muss aber die Windräder ertragen, die erhöhten Netzentgelte zahlen und zum Schluss wollen uns die Städter auch noch vorschreiben wie wir unseren Wald zu behandeln haben.
Wenn die Energiewende zu Gunsten des Klimas gelingen will, dann muss jede Region, jede Kommune dafür sorgen, dass sie für sich mehr grünen Strom erzeugt wie sie verbraucht!
Fazit:
Die ÜZ Mainfranken erzeugt bereits heute bilanziell schon mehr grünen Strom als in ihrem Versorgungsgebiet verbraucht wird!
Jetzt sollten München, Nürnberg, Bamberg, Würzburg, Schweinfurt zunächst auch selbst dafür sorgen, dass sie mehr grünen Strom erzeugen.
München z.B. im Englischen Garten 375ha
Nürnberg z.B. auf dem Messegelände 30ha oder Reichsparteitagsgelände 58ha
Bamberg z.B. in der Wolfsruhe 461ha oder zwischen Wildensorg und Gaustadt 350ha
Würzburg z.B. auf der Frankenwarte 61ha
Schweinfurt z.B. in den Conn Barracks 200ha
Also dann!
auf dem Reichsparteitagsgelände fände ich lustig. Da würden die Nazis aber toben!
Ich habe mir bei meinem Anbieter mal angeschaut, was mein 100%Ökostrom Vertrag heute bei einem Neuabschluß kosten würde:
Ergebnis : 53,43 Cent.
Ich zahle noch 27,18 Cent, allerdings nur noch bis Ende März 22.
In der letzten Abrechnung zeigt mir mein Anbieter auch , dass der Stromeinkauf nur 25% ausmacht, alles andere Gebühren, Entgelte und Steuern.
Da die Gebühren nicht steigen, erhöht sich der Stromeinkaufspreis um ein Vielfaches oder die Kunden werden abgezockt.
Haben sich die Vergütungssätze für Wind- und Solarstromerzeuger erhöht?
Oder hat der Spiegel 18/21 doch recht, dass Versorger bis zu 58% weniger Strom aus ökoligischer Erzeugung liefern als sie angeben und der "Zertifikatsstrom" teuer ist.
Sie müssen mindestens noch die geplante Leistung (kWp) ihrer Photovoltaikanlage angeben und ob mit oder ohne Batteriespeicher. Und evtl. noch Dachneigung und Richtung. Sonst sind ihre Angaben sinnlos.
wenn "regionale Unterschiede" akzeptiert werden müssen, dann ist in der Konsequenz die 10-H-Regelung doch gar nicht nötig. Und wenn Sie damit Unterschiede in der Akzeptanz bei der Bevölkerung meinen, ist das nicht gerade ein Argument für die 10-H-Regelung.
Es ist Ihr verdammter Job, auch vermeintlich unpopuläre Dinge zu vertreten und für die nötige Akzeptanz zu sorgen. Finden Sie es nicht etwas peinlich, dass ein Bundesminister in die Provinz kommen muss, um Sie daran zu erinnern? Wir haben in Bayern echt gute Beispiele, wie das kleine Dörfchen Wildpoldsried. Fragen Sie doch mal den Herrn Zengerle, wie er die "Energiewende im Kleinen" geschafft hat. Ein Teil der Wahrheit ist: Der hat die letzten 30 Jahre nicht gepennt und gemacht, was gemacht werden MUSS. Aber vielleicht hat er noch den ein oder anderen Tipp, den er Ihnen mitgeben kann. Bis März ist ja nicht mehr lange.
Mit freundlichen Grüßen!
Haha, das ist mehr als drollig!
Die deutschen Enegiepreise (die höchsten weit und breit) resultieren doch gerade daraus, daß Wind- und Sonnenenergie mit idiotisch hohen Einspeisevergütungen subventioniert wurden/werden, welche der Verbraucher zu zahlen hat.
Und der weitere starke Anstieg steht bevor, weil wir als einzige aus der preisgünstigen, grundlastfähigen und CO2-freien Kernenergie ausgestiegen sind.
Das Ausland lacht sich schlapp über uns und baut neue Reaktoren....
"Im Januar 2022 liegt die Einspeisevergütung bei 6,83 Cent pro Kilowattstunde bei Anlagen mit weniger als 10 kWp."
https://www.photovoltaik-angebotsvergleich.de/photovoltaik-foerderung.html
"... Kernenergie ausgestiegen sind."
Wissen Sie überhaupt die Abnahmepreise für Atomstrom?
Für Hinkley Point C wurde ein staatlich garantierter Abnahmepreis von 10,8 ct/kWh für 35 Jahre festgelegt und Inflationsausgleich kommt noch obendrauf.
https://www.global2000.at/akw-hinkley-point
https://www.iwr.de/news/edf-bau-des-atomkraftwerks-hinkley-point-c-verzoegert-sich-und-wird-teurer-news37209
"Das Ausland lacht sich schlapp über uns und baut neue Reaktoren...."
Sie Wissen wieviel KKW in Europa in Bau sind: 4
Das letzte (und erstes nach Fukushima) KKW ging 2021 in Finnland mit 13 Jahren Verspätung und 3-fachen Kosten in Betrieb.
https://www.energiezukunft.eu/politik/neues-atomkraftwerk-olkiluoto-iii-in-finnland-fertiggestellt/
Erfolg?
https://de.statista.com/infografik/25584/energiewende-investitionen-nach-laendern/
P.s.: ich hoffe, das ist orthogr. und grammatik. i. O. 😌
Jetzt wo Habeck endlich mal die besseren Karten in der Hand hält, habe ich ihm mehr zugetraut, als eine unverbindliche Zusage, dass sich Söder anstrengen wird, mehr Windräder aufzustellen.
Gleichwohl hat Söder natürlich recht, dass aufgrund der unterschiedlichen topografischen Gegebenheiten in Deutschland eine starre 2% Regel nicht zielführend ist.
Einen weiteren Ausbau der Wasserkraft fordert auch niemand, wohl wissend, dass da halt einfach nichts mehr geht. Und auch die Windkraft ist irgendwann mal ausgeschöpft.
Bleibt nur zu hoffen, dass Habeck dennoch zu seinem Parteifreund Kretschmann weiter reist und dort vorstellig wird, denn auch in Baden-Württemberg scheinen alle geeigneten Standorte inzwischen belegt zu sein.
Ich halte das ganz eh für eine Show für die Galerie oder für einen von einem bereits ampelintern leicht gerupften "grünen Gockele" vom Zaun gebrochenen Hahnenkampf (für die Galerie - s.o.) - mit leichten Vorteilen derzeit für den schwarzen......