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Basketball: Regionalliga
Würzburgs Akademie-Team revanchiert sich für das Basketball-Skandalspiel gegen Vilsbiburg
Das 39:209 im Hinspiel zwischen der s.Oliver Würzburg Akademie und den Baskets Vilsbiburg sorgte für bundesweite Schlagzeilen. So lief das Rückspiel in der Würzburger Feggrube.
Jon Ukaj (rechts) von der s.Oliver Würzburg Akademie wurde nach dem Regionalliga-Spiel gegen die Baskets Vilsbiburg als 'Spieler des Spiels' auserkoren. Das Akademie-Team gewann nach dem Skandalspiel in Vilsbiburg das Rückspiel in der Abstiegsrunde.
Foto: Heiko Becker | Jon Ukaj (rechts) von der s.Oliver Würzburg Akademie wurde nach dem Regionalliga-Spiel gegen die Baskets Vilsbiburg als "Spieler des Spiels" auserkoren.
Fabian Ballweg
 |  aktualisiert: 09.02.2024 17:44 Uhr

Nachdem die letzten Sekunden abgelaufen und der 88:83-Sieg der s.Oliver Würzburg Akademie gegen die Baskets Vilsbiburg offiziell war, waren die jungen Baskets-Spieler erst einmal kurz überfordert:

Mit dem Ablauf der Sieges-Humba, wie sie nach Siegen der Bundesliga-Mannschaft zelebriert wird und die vom harten Kern der anwesenden Fans jetzt auch von ihnen forderten, waren sie noch nicht vertraut. Nach kurzer Einführung konnte der als "Spieler des Spiels" auserkorene Jon Ukaj, er erzielte 28 Punkte, sein Debüt als "Vorsinger" zelebrieren.

Würzburg verliert nach starkem Viertel die Führung an Vilsbiburg

Verdient hatte er sich diesen Titel in den 40 vorangegangenen Minuten allemal: Schließlich waren es seine vier Dreier in kurzer Folge, die das Akademie-Team Mitte des dritten Viertels mit 57:55 wieder in Führung und letztlich zum Erfolg brachten. Zuvor schien die Partie einen aus Würzburger Sicht vertrauten Lauf zu nehmen: Nachdem sie stark in die Partie gestartet waren und nach dem ersten Viertel mit 24:12 führten, waren danach die Niederbayern am Zug.

Während die zahlreichen Dreierversuche des jungen Würzburger Teams nicht mehr fallen wollten, hatten die körperlich überlegenen Vilsbiburger durch offensive Rebounds immer wieder zweite Chancen und kamen zu einfachen Punkten. Kurz vor der Halbzeit übernahmen sie erstmals die Führung. Mit 35:37 gingen die Teams, die Würzburger frustriert, in die Kabinen.

Oliver Ellings laute Ansprache in der Auszeit zeigt ihre Wirkung

Auch nach der Pause blieben die Gäste vorne bis Akademie-Trainer Oliver Elling im dritten Viertel genug gesehen hatte: Lautstark beanstandete er in einer Auszeit die fehlende Intensität seines Teams. Und seine Ansprache zeigte Wirkung: Zurück auf dem Parkett startete Jon Ukaj seinen Dreier-Regen, der zusammen mit Würfen von Julius Böhmer (insgesamt 31 Punkte) das Spiel drehte. In der Folge entwickelte sich ein intensives und auch hitziges Spiel, in dem die jungen Würzburger am Ende die Nerven behielten und einen verdienten Sieg einfuhren.

"Wenn wir den Wurf von draußen treffen, sieht unser Spiel gut aus, aber wenn nicht, tun wir uns enorm schwer", bilanzierte Elling mit Blick auf den perimeterlastigen Spielstil seiner Mannschaft. Dass sie sich gegen zuvor in den Play-downs noch ungeschlagene Vilsbiburger auch in schwächeren Phasen nicht unterkriegen ließ und gegen die Ganzfeldpresse des Gegners souverän blieb, sei Folge des Lernprozesses.

Skandal-Hinspiel hatte zahlreiche Fans zum Kommen bewegt

"Besonders am Anfang der Saison haben wir uns von schlechten Phasen jedes Mal runterziehen ziehen lassen. Aber heute haben wir es geschafft, positiv zu bleiben und uns zu belohnen", erklärte Elling. Auch "die Zuschauer haben uns sicherlich dabei geholfen, die Kulisse hat für die Spieler eine große Rolle gespielt". Dass die Heimfans, unter anderem der Bundesliga-Fanklub, so zahlreich erschienen, lag auch am Hinspiel (39:209) beider Teams, das sogar überregionale Kreise zog.

Beide Trainer beteuerten, die für den Basketball-Sport unerfreuliche Episode abgehakt zu haben: "In der Rückschau gab es in Bezug auf das Hinspiel nur Verlierer. Ich freue mich, dass das Rückspiel dann harmonisch abgelaufen ist", erklärte Gästetrainer Jodi Kreutzer.

Akademie spielt wohl auch weiterhin in der Ersten Regionalliga

Trotz des Sieges bleiben die Würzburger Letzter in der Play-down-Tabelle der Ersten Regionalliga Südost. Da es aber wohl keinen sportlichen Absteiger geben wird – Bad Aibling zog seine Mannschaft zurück und Bayern München III (das die TG Veitshöchheim aus den Play-offs warf) würde im Falle eines Abstiegs der zweiten Mannschaft aus der drittklassigen ProB automatisch zurückgestuft – kann das Würzburger Farmteam wohl auch weiterhin in der Regionalliga antreten.

"Für die optimale Entwicklung der Jugendspieler müssen wir 'Regio' spielen", sagte Elling. Beispiel sei Julius Böhmer, der im Akademie-Team als balldominanter Spielgestalter Erfahrung sammelt und auch in der Bundesliga zum Einsatz kommt. "Ohne Julius sind wir ein komplett anderes Team", unterstrich Elling die Bedeutung des 20-Jährigen.

Allerdings: Seit dem Erfolg gegen Vilsbiburg ist Böhmer nicht mehr der einzige im Akademie-Team, der mit der Tradition der "Humba" vertraut ist.

 
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