Ihm gehe es gut, sagt Dennie Michel. Der 29-Jährige stand nach einer Verletzung, die sich in die Länge gezogen hatte, erst in den vergangenen drei Spielen beim Würzburger FV in der Fußball-Bayernliga Nord wieder über die komplette Spieldauer auf dem Platz.
"Leider hat sich die Verletzung mit einer Fehldiagnose verlängert", berichtet der drittälteste Spieler im Kader der Zellerauer. Erst sei ihm eine Zerrung diagnostiziert worden, wodurch er zu früh wieder mit dem Training begonnen habe. Doch später stellte sich heraus, dass es ein Faserriss gewesen sei. Somit habe sich der Heilungsprozess verzögert.
Nun geht's aufwärts: "Natürlich bin ich noch weit entfernt von 100 Prozent. Die letzte Spritzigkeit beim Antritt fehlt mir zwar noch, wobei auch das in den vergangenen zwei Wochen deutlich besser geworden ist." Weil es eine muskuläre Verletzung gewesen sei, habe er nur sehr wenig in den Bereichen Kraft und Ausdauer trainieren können, was ja eigentlich sein Spiel sei.
Zu viele Gegentore kassiert in den ersten Spielen
Verletzt hatte sich der Führungsspieler der Blauen am dritten Spieltag im Auswärtsspiel in Vilzing (2:4). In den folgenden Wochen reihten sich bis zum Sieg in Seligenporten (2:1) sieben sieglose Spiele aneinander. Michel konnte nicht eingreifen, nur zuschauen, während sich offenbarte, dass es in dieser Saison wohl nur noch um den Klassenerhalt gehen werde.
"Die ersten Anzeichen gab es für mich, als wir immer mehr Verletzte hatten. Das hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert", erinnert er. "Gerade in den ersten Spielen haben wir auch sehr viele Gegentore kassiert. In Neumarkt lagen wir nach 20 Minuten mit 0:2 hinten und wussten gar nicht, was da passiert ist." Weil viele erfahrene Spieler weggefallen seien, "war die Mannschaft insgesamt zu jung, was uns in dieser Phase nicht gut getan hat", findet Michel.
Am Saisonbeginn hat die Einstellung nicht immer gepasst
Ein weiterer Punkt: "Wir müssen ehrlicherweise sagen, dass am Saisonbeginn die Einstellung nicht bei allen gepasst hat. Da haben wir viel aufgearbeitet, intern." Gearbeitet hat die Mannschaft auch auf dem Platz – mit Harald Funsch, den Michel bereits aus Kleinrinderfeld kannte ("Ich habe damals durchweg positive Erfahrungen mit ihm als Trainer gemacht") – und inzwischen in ihren Spielen vor allem die Anzahl der Gegentore verringert.
"Die defensive Stabilität, die uns in den vergangenen Jahren immer ausgezeichnet hat, hatten wir nicht mehr. Wir waren hinten viel zu anfällig, um Spiele in der Bayernliga gewinnen zu können", erklärt Michel. Seit dem Auswärtsspiel in Feucht (0:1) sei allerdings eine deutliche Steigerung zu erkennen. "Seitdem stehen wir viel besser", findet er.
Verletzter Simon Schäffer fällt bis zum Jahresende aus
Zuletzt in Ansbach (1:2) sei nicht nur der Spielverlauf bitter für die Blauen gewesen: "Gleich zu Beginn hat sich mit Simon Schäffer ein wichtiger Spieler verletzt. Er kam aus der Jugend, spielt sein erstes Jahr überhaupt im Männerbereich und hat das bislang sehr gut gemacht." Sein Aus sei für die Mannschaft "ein Schock gewesen". Der 18-Jährige wird laut Funsch an diesem Freitag am Knie operiert und kommt in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz.
"Am Ende haben wir das Spiel in Ansbach sehr, sehr unglücklich verloren. Trotzdem dürfen wir nicht immer nur davon sprechen, dass wir Pech haben, sondern müssen uns auch an die eigene Nase packen und uns das Glück erarbeiten", findet Michel.
Gegner Gebenbach ist robust und offensiv stark
Der nächste Gegner, die DJK Gebenbach (Samstag, 14 Uhr) gehöre für ihn "zu den Topmannschaften der Liga. Sie haben sehr gute Einzelspieler und sich gar nicht so sehr verändert, seit sie mit Aubstadt um den Aufstieg gespielt haben". Aktuell stehen die Gebenbacher nur auf Platz zehn, davon dürfe man sich aber nicht täuschen lassen. Ihre Spielweise sei robust und ihre Offensive stark. In den vorherigen beiden Spielen erzielte Gebenbach acht Tore in Großbardorf (5:0) sowie gegen Abtswind (3:1).
In den vergangenen Tagen bereiteten sich Spieler und Trainer darauf vor: "Wir sind gut eingestellt und kennen auch die eine oder andere Schwäche der Gebenbacher", verrät Michel. Nach dem ersten Heimspiel gegen Cham (1:0) vor zwei Wochen will er "zu Hause eine Festung aufbauen und eine Serie starten". Denn gerade die Heimspiele "mit unseren Zuschauern im Rücken und der besonderen Atmosphäre" seien besonders wichtig, um die für den Klassenerhalt nötigen Punkte zu holen.