360 Zuschauer sahen am Freitagabend beim Heimauftakt des Würzburger FV eine Bayernligapartie der besseren Sorte. Die Zellerauer, die sich am Ende 2:4 der DJK Vilzing geschlagen geben mussten, zeigten über weite Strecken eine gute Leistung. Ausschlaggebend für den Sieg des Titelfavoriten war vor allem die bessere Chancenverwertung. Fast jeder Fehler der Würzburger wurde bestraft.
Den ersten Warnschuss setzte der Vilzinger Franz Wendel, der bei einem Freistoß aus 40 Metern versuchte FV-Keeper Andre Koob zu überraschen, dieser konnte aber gerade noch zur Ecke klären. Nach knapp zehn Minuten zeigten auch die Würzburger, dass sie durchaus gefährlich werden können. Dennie Michels Hereingabe setzte Simon Schäffer über das Tor und wenig später scheiterte Fabio Bozesan zum ersten Mal frei vor Gäste-Keeper Maximilian Putz.
Nach Eckball in Rückstand geraten
Die Partie beruhigte sich in der Folge etwas, Schiedsrichter Stefan Klerner gönnte beiden Teams eine Trinkpause. Diese kurze Erholung wirkte. Nach einem Abschluss von Vilzings Toptorjäger Andre Luge wollte David Drösler den Ball klären, schoss jedoch FV-Innenverteidiger Calvin Gehret ab, von dessen Schienbein der Ball an den Pfosten prallte. Den Nachschuss setzte Ben Kouame weit über das Tor. Dann traf der WFV, doch Bas stand bei Michels Hereingabe im Abseits. Aus dem folgenden Konter resultierte eine Ecke, bei der Wendl Koob zu einer Glanztat zwang, doch beim Nachschuss von Tobias Hoch, war dann auch der Würzburger Keeper machtlos.
Auch vom Gegentreffer ließen sich die Würzburger nicht beirren. Mutig spielte das Team von Berthold Göbel weiter nach vorne und kam kurz vor der Pause zur nächsten Chance. Bozesan nahm den Ball am Vilzinger Strafraum technisch brillant mit, umso kläglicher war dann allerdings sein Abschluss, als er per Volleyschuss an Keeper Putz scheiterte. Auch nach der Pause machten die Blau-Weißen weiter. Schäffer bediente Bas, doch der Siegtorschütze vom Spiel in Aschaffenburg zielte dieses Mal deutlich vorbei. Und wer vorne solche Möglichkeiten auslässt, wird von einem Top-Team wie Vilzing eiskalt bestraft. Nach einem schönen Steilpass stand Vilzings Stürmer Andreas Jünger plötzlich frei vor Koob. Und die Kaltschnäuzigkeit mit der Jünger dann aus 16 Meter zum 0:2 abschloss, machte in dieser sonst ausgeglichenen Bayernliga-Partie den Unterschied. Sobald die Unterfranken einen Fehler machten, nutzten die Oberpfälzer die sich bietende Möglichkeit. So auch beim 0:3 als Vilzings Fabian Trettenbach nach einem Abspielfehler in der WFV-Hintermannschaft traf (75.).
Spektakuläre Schlussphase der Partie
Wenig später keimte bei den Fans der Blau-Weißen nochmal Hoffnung auf, nachdem der eingewechselte Mohamed Conte eine Gehret Ecke einköpfte (80.). Doch nur vier Minuten später stellte Jim-Patrick Müller den alten Abstand wieder her. Den Schlusspunkt setzte dann der eingewechselte Christian Dan, der nach einer Flanke vom ebenfalls neu ins Spiel gekommene Jayson Tuda per sehenswertem Volleyabschluss traf (93.).
Trainer Berthold Göbel war nach dem Spiel gar nicht so unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. "Es war ein tolles Spiel und ich bin stolz, dass mein Mannschaft das Tempo so mitgehen konnte.", zog er trotz der Niederlage eine positive Bilanz. Die Gäste seien am Ende einfach die abgeklärtere Mannschaft gewesen.
Würzburg: Koob – Hänschke (78. Hausmann), Schoppel, Gehret, Drösler – Ngankwe Tchokouaha (54. Tuda) - Barthel, Schäffer – Bas (78. Conte), Bozesan (78. Dan), Michel (64. Wild).
Schiedsrichter: Stefan Klerner (Lichtenfels). Tor: 0:1 Tobias Hoch (30.), 0:2 Jünger (48.), 0:3 Trettenbach (75.), 1:3 Conte (80.), 1:4 Müller (84.), 2:4 Dan (93.).