Fußball, Bayernliga Nord Männer
DJK Gebenbach – TSV Abtswind 3:1 (3:0).
Der Nachmittag in Gebenbach wäre für den TSV Abtswind vielleicht ganz anders verlaufen, hätte Stürmer Ferdinand Hansel die erste Torchance der Gäste zur Führung genutzt (9.). Seinen Kopfball aus zentraler Position im Strafraum parierte jedoch der gegnerische Torhüter.
Nicht im Gegenzug, doch in den folgenden Minuten erzielten die Hausherren das 1:0. Es entstand, weil sich die Abtswinder nach einem Einwurf von Empfänger Timo Kohler vornehm fernhielten, ihn allenfalls begleiteten, als er den Ball annahm, sich im Sechzehner drehte und auf das von Torhüter Felix Reusch aus lange Eck schoss. Er streckte sich vergeblich (15.). "Wir standen nicht eng genug", fand Abtswinds Trainer Claudiu Bozesan.
Gegentore selbst aufgelegt
Das zweite Gegentor habe seine Elf dem Gegner "auf dem Silbertablett serviert", stellte Bozesan fest. Gebenbachs Patrick Hofmann setzte sich auf der für ihn rechten Außenbahn durch und flankte den Ball in die Mitte, wo ein Abtswinder die Chance hatte, die Situation zu klären. Doch war die Abwehr zu kurz und landete bei Kohler, dessen Schuss aus der zweiten Reihen traf (34.). "Den haben wir selbst aufgelegt", ärgerte sich Bozesan.
Auch beim dritten Gegentor liefen die Abtswinder hinterher. Gebenbachs Nico Becker entwischte den Verteidigern nach einem Heber über die Abwehrkette und hatte vor Reusch leichtes Spiel, den Ball am Torhüter vorbei ins Tor zu schießen (38.). Bozesan rätselte, ob der Torschütze beim Abspiel im Abseits gewesen sein könnte, doch letztlich war auch seine Meinung: So ein Tor ist viel zu billig.
Keine Chance mehr zugelassen
"Wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen, waren zu passiv und standen zu weit weg von unseren Gegenspielern", zählte Bozesan auf, was seine Spieler in der ersten Halbzeit versäumt hatten und was in Gebenbach zum deutlichen 0:3-Halbzeitrückstand geführt hatte.
In der Pause schienen sich die Abtswinder trotz sechs fehlender Spieler – Adrian Dußler, Roman Hartleb, Frank Wildeis, Triandafil Ceraj, Marco Korene und Max Wolf – allerdings auf ihre Stärken zu besinnen und zeigten eine ganz andere zweite Halbzeit. "Wir haben dann keine Torchance mehr zugelassen", sagte Bozesan. Was auch daran lag, dass die Heimfelf offensiv wohl genug hatte und von sich aus nicht mehr aktiv wurde.
Gelb-Rote Karte gegen Fabio Groß
Abtswinds Trainer zählte "sieben bis acht große Chancen", die allerdings mit einem Makel versehen waren: "Leider wollen wir den Ball zu oft bis ins Tor tragen und es dabei ganz besonders machen."
Einmal hatten die Gäste noch Erfolg, als Stürmer Ferdinand Hansel nach einer Vorarbeit von Frank Hartlehnert seinen Gegenspieler frech stehen ließ und traf (70.). Auch die Gelb-Rote Karte gegen Fabio Groß änderte nichts daran, dass die Abtswinder überlegen agierten (72.).
Nehme er die Torchancen von beiden Mannschaften im ganzen Spiel, "hätten wir gewinnen müssen, wir brauchen aber zu viele Chancen für ein Tor", erklärte Bozesan. "Wir haben das Spiel trotzdem in der ersten Halbzeit verloren."
Abtswind: Reusch – Herrmann, Beier, Bauer (78. Henninger), Steinmann – Groß, Gutheil (67. Huscher) – Hartlehnert (75. Lorz), Sturm, Ganes (37. Riedel) – Hansel.
Schiedsrichter: Rösch (Veitsbronn). Zuschauer: 395. Tore: 1:0 Timo Kohler (15.), 2:0 Timo Kohler (34.), 3:0 Nico Becker (38.), 3:1 Ferdinand Hansel (70.). Gelb-Rot: Groß (Abtswind, 72.), Kohler (Gebenbach, 90.+1).