Unlängst haben die Würzburg Baskets verlautbart, dass es kein Wiedersehen mehr geben wird mit ihrem wichtigsten und besten Spieler der abgelaufenen, überraschend erfolgreichen Basketball-Bundesligasaison. Nun ist auch klar, wohin Stanley Whittaker wechseln wird: ausgerechnet zu Dinamo Sassari. Bei Baskets-Anhängern klingelt's da doch: Am 1. Mai 2019 unterlagen die Unterfranken dem italienischen Erstligisten im Rückspiel des Finales um den Fiba Europe Cup in eigener Halle 79:81. Bereits das Hinspiel bei den Insel-Italienern ein paar Tage zuvor hatten die Baskets mit 84:89 verloren.
Der 1,83 Meter große 28-jährige Spielmacher aus Philadelphia war Topscorer der Würzburger, erzielte in seinen 34 Partien durchschnittlich 18 Punkte pro Spiel, schnappte sich 3,2 Rebounds, verteilte 5,1 Vorlagen und klaute 1,4 Mal den Ball. Whittaker hatte bei den Baskets zwar noch einen Vertrag für die kommende Spielzeit, nutzte aber seine Ausstiegsklausel. Whittakers Guard-Kumpel Cameron Hunt unterzeichnete einen Vertrag beim französischen Erstligisten JDA Dijon.
Sassari war in der vergangenen Saison in der Champions League, die Bonn später gewann, in der Gruppenphase ausgeschieden. In der Lega A belegten die Sarden nach der Hauptrunde Platz fünf und schieden in der Play-off-Halbfinalserie gegen Olimpia Mailand aus. Der Klub und damit auch Whittaker werden vermutlich auch kommende Saison international spielen.
Darüber hinaus gibt es weitere Neuigkeiten um ehemalige Baskets-Angestellte. Denis Wucherer, der die Würzburger in das Europapokalfinale geführt hatte, bis Mitte Dezember 2021 ihr Cheftrainer war und sich seitdem vor allem als Experte beim die Bundesliga und die Europa League übertragenden TV-Sender Magenta Sport verdingte, hat beim Bundesliga-Absteiger Skyliners Frankfurt unterschrieben. Der 50-Jährige bekommt einen Vertrag für zwei Jahre mit der Option auf ein drittes Jahr, wie die Hessen mitteilten, die "mittelfristig etwas aufbauen" wollen mit ihm. Wucherers Ziel ist es also, die Frankfurter möglichst flott wieder in die Bundesliga zu führen. Vor seinem Engagement in Würzburg ab 2018 hatte Wucherer Selbiges eine Saison lang mit dem damaligen Zweitligisten und heutigen Drittligisten RheinStars Köln versucht. Vergeblich.
"Ich freue mich riesig auf diese sicher nicht ganz leichte Aufgabe in Frankfurt", sagte Wucherer, der noch immer in Würzburg lebt: "Ich kenne die Situation des Klubs aus meiner ersten Trainerzeit in Gießen. Damals habe ich ein Team übernommen, das gerade abgestiegen ist und sich in der ProA neu formieren musste", so der Vater zweier Söhne. Mit Gießen war er damals in die Bundesliga aufgestiegen und scheiterte zweimal knapp an der Play-off-Teilnahme mit den Hessen.
In die Bundesliga zurückkehren soll nach Informationen dieser Redaktion auch Florian Koch. Der 31-jährige Flügelspieler stand mit den Baskets ebenfalls in jenem EuropeCup-Finale und war von 2018 bis 2021 ein Publikumsliebling in Würzburg. Der "Bonner Jung", wie sein Spitzname am Main war, wechselt angeblich zu seinem Heimatklub, bei dem er seit der Jugend gespielt hatte. Hobby-Hühnerzüchter Koch soll nach einer Saison beim ProB-Ligisten Dragons Rhöndorf wieder beim aktuellen Champions-League-Sieger und deutschen Vizemeister Telekom Baskets Bonn anheuern.