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HANDBALL: 3. LIGA
Zwei Wochen vor dem Drittliga-Saisonstart: So weit sind die Wölfe Würzburg gegen Ende der Vorbereitung
Die Klatsche gegen Coburg sorgt nach zuvor guten Testspielen für einen Knick in der Formkurve des Zweitliga-Absteigers. Trainer Heufelder ist trotzdem zuversichtlich.
Für Neuzugang Joel Mauch (rechts) und die Wölfe Würzburg war ein Durchkommen gegen die Abwehr des HSC 2000 Coburg um den früheren Rimparer Kreisläufer Jan Schäffer schwer. 
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Für Neuzugang Joel Mauch (rechts) und die Wölfe Würzburg war ein Durchkommen gegen die Abwehr des HSC 2000 Coburg um den früheren Rimparer Kreisläufer Jan Schäffer schwer. 
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 15.07.2024 12:28 Uhr

Ein neuer Trainer, zehn neue Spieler und acht Wochen Zeit, um daraus eine funktionierende und harmonierende Mannschaft zu machen: Die Wölfe Würzburg stehen auch nach dem Abstieg aus der Zweiten Handball-Bundesliga vor einer herausfordernden Saison.

Zwei Wochen vor dem Drittliga-Auftakt in der Würzburger tectake Arena gegen den SV Salamander Kornwestheim (Samstag, 2. September, 19.30 Uhr) hat das junge Team von Johannes Heufelder, das am 10. Juli das Training aufgenommen und ein viertägiges Trainingslager in Rothenburg ob der Tauber absolviert hat, einen Großteil der Vorbereitung hinter sich. Nur noch ein Test steht aus: Am kommenden Samstag (26. August, 16.30 Uhr) gastiert der VfL Gummersbach II in der Rimparer Dreifachsporthalle. 

Souveräne Siege zum Start gegen zwei Bayernligisten

Dort verfolgten am Sonntag rund 350 Zuschauende bei tropischen Temperaturen den Höhepunkt der Testspiele gegen den bisherigen Zweitliga-Derbyrivalen HSC 2000 Coburg. Die 27:44 (11:19)-Klatsche gegen die Oberfranken bescherte der bis dahin ansteigenden Formkurve der Unterfranken allerdings einen kleinen Knick.

Zuvor hatten die Würzburger zu Beginn zwei souveräne Siege gegen die Bayernligisten HaSpo Bayreuth (40:20) und VfL Günzburg (38:21) gefeiert und nur eine knappe Niederlage gegen den Schweizer Erstligisten HSC Suhr Aarau kassiert.

Knappe Finalniederlage gegen Großwallstadt beim Turnier um den Geider Cup

Beim gutklassig besetzten Turnier um den Geider Cup in Östringen waren sie Zweiter geworden: In der Gruppenphase hatten die Wölfe in den zweimal 20 Minuten dauernden Partien die Drittligisten HSG Rodgau Nieder-Roden (24:15) und den TV Gelnhausen (21:16) bezwungen, bevor sie das Finale gegen Zweitligist TV Großwallstadt unter dessen neuem Trainer Michael Roth nach einer 12:8-Führung zur Halbzeit erst in der letzten Minute mit 19:20 verloren hatten.

Schließlich hatten sie am vergangenen Donnerstag noch mit 37:23 gegen den italienischen Erstligisten Albatro Siracusa gewonnen. Die Sizilianer aus der Würzburger Partnerstadt Syrakus, wo die Handballer in der Winterpause im Januar ihr Trainingslager abgehalten hatten, revanchierten sich mit einem Gegenbesuch und trainierten diesmal mehrere Tage mit den Wölfen mit.  

Ohne Kaufmann, Merk und Florian Schmidt gegen Coburg

Coburg nun war freilich eine andere Hausnummer als die bisherigen Gegner, und der nahezu unverändert gebliebene Kader von Jan Gorr nahm die Aufgabe ernst. "Es war ein Test unter Wettkampfbedingungen", resümierte der mit der Leistung seiner Mannschaft zufriedene HSC-Coach am Sonntagabend in Rimpar. Sein Kollege Heufelder, der verletzungsbedingt auf Steffen Kaufmann, Alexander Merk und Florian Schmidt verzichten musste, räumte dagegen ein: "Heute haben wir Lehrgeld bezahlt."

Anfangs habe sein Team, das einen Altersdurchschnitt von 23,2 Jahren hat, "zu viel Respekt vor dem erfahrenen Gegner gezeigt", bei dem nach wie vor die früheren Wölfe-Akteure Jan Schäffer und Felix Jaeger unter Vertrag stehen. Daraus resultierten technische Fehler, die Coburg mit Tempogegenstößen bestrafte – "aus Situationen, in denen wir zuletzt gegen Großwallstadt extrem stark unseren Willen zum Durchbruch gezeigt hatten. Damit haben wir uns selber gehemmt", sagte Heufelder. Durch zudem oft fehlenden Zugriff auf den HSC-Rückraum bauten die Gäste nach zehn Minuten mit einem 8:0-Lauf ihren Vorsprung auf 5:16 aus. "Da sah es ganz schnell ganz blöd aus."

Was Neu-Trainer Johannes Heufelder bisher am meisten überrascht hat 

Dass seine Mannschaft "phasenweise auch gut spielte" – Rechtsaußen Jona Reidegeld etwa gelangen als bestem Wölfe-Werfer fünf sehenswerte Treffer – reichte nicht angesichts der insgesamt drückenden Überlegenheit des kompakt verteidigenden und effizient angreifenden Zweitligisten. Am Ende entsprach das Ergebnis dem tatsächlichen Klassenunterschied.

Der neue Trainer der Wölfe Würzburg, Johannes Heufelder, ist überrascht, wie schnell seine Mannschaft schon zusammengewachsen ist. 
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Der neue Trainer der Wölfe Würzburg, Johannes Heufelder, ist überrascht, wie schnell seine Mannschaft schon zusammengewachsen ist. 

"Vielleicht hat die erfolgreiche Vorbereitung bisher ein bisschen darüber hinweggetäuscht, dass man nicht einfach zehn Spieler, den Trainer und das System tauschen und dann genauso wie vorher weitermachen kann", meinte Heufelder. "Es ist ein Prozess, in dem es Aufs und Abs gibt, das ist normal."

Der Wölfe-Trainer lobte den Trainingsfleiß und die Lernwilligkeit seiner Spieler. Am meisten habe ihn in der Vorbereitung überrascht, "wie schnell wir als Team schon zusammengewachsen sind". Daher blickt der 31-Jährige zuversichtlich dem Saisonstart entgegen: "Wir brauchen die zwei Wochen noch, aber dann werden wir ein sehr gutes Spiel sehen gegen Kornwestheim, da bin ich mir sicher." 

 
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