
"Es bricht mir das Herz, diese Mail zu schreiben" - mit diesen Worten beginnt die Würzburger Triathletin Carolin Lehrieder eine E-Mail, die am Mittwochnachmittag Partner, Sponsoren und auch diese Redaktion erreichte. In dem Schreiben und auf ihren Kanälen in den Sozialen Netzwerken gibt die 33-Jährige bekannt, dass sie wegen einer Corona-Infektion ihre Teilnahme an der Ironman-WM in Utah absagen muss, für die sich sich bereits 2019 durch den Gewinn des Ironman Italy qualifiziert hatte. Es war der größte Erfolg ihrer Karriere.
"2019 bin ich auf einer Welle gesurft, den Schwung hätte ich gerne mit nach Hawaii genommen. Aber gut, so habe ich in den letzten zweieinhalb Jahren gelernt, flexibel zu bleiben und konnte die Zeit für meine Entwicklung nutzen", hatte Lehrieder noch vor der Abreise in die USA in einem Interview mit dieser Redaktion gesagt. In ihrer Laufbahn als Profi-Triathletin hat die Würzburgerin schon einige Rückschläge einstecken müssen - von der Pandemie-bedingt zweimal verschobenen WM bis hin zum platten Fahrradreifen beim Ironman Austria und Magenproblemen beim Ironman Hamburg, die sie den sicher geglaubten Sieg kosteten. Immer wieder fasste sie neuen Mut, fühlte sich auf das Rennen in Utah, den Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere, perfekt vorbereitet. Nun kann sie nicht teilnehmen.
Carolin Lehrieder hofft auf einen Start beim Ironman Hawaii im Oktober
Bereits seit einigen Tagen hatte sich Lehrieder, die für den SV Würzburg 05 startet, nicht wohl gefühlt, zunächst aber noch gehofft, am Samstag starten zu können. Am Mittwoch traf sie dann die für sie schwere Entscheidung. "Auch wenn die WM mein Antrieb und meine Motivation für viele harte Trainingsmonate war, wäre ein Start unvernünftig und verantwortungslos mir selbst gegenüber", schreibt sie in ihrer E-Mail. Sie hoffe, zeitnah gesund zu werden, um die Heimreise nach Deutschland antreten zu können. "Dann heißt es, schnell wieder einen guten Trainingsrhythmus zu finden, ohne langwierige Folgen zu riskieren. Mein größtes Ziel ist der Start beim Ironman Hawaii im Oktober."
Nachdem auch schon Gold-Hoffnung Laura Philipp vom Corona-Virus gestoppt worden ist, gehen mit Laura Zimmermann vom SV Würzburg 05 und Titelverteidigerin Anne Haug aus Bayreuth nun nur noch zwei statt der ursprünglich qualifizierten vier deutschen Athletinnen in Utah an den Start.