Es ist ein weiterer Rückschlag in dieser schwierigen Saison für die Würzburger Profi-Triathletin Carolin Lehrieder: Beim Ironman Austria in Klagenfurt in Kärnten war für die 32-Jährige am Sonntag früh Schluss.
Mit verweinten Augen und den Worten "Hallo zusammen, ein kurzes Update von meiner Seite" beginnt am späten Vormittag ein Videobeitrag in ihrer Instagram-Story. Auf Englisch erklärt Carolin Lehrieder ihren Fans: "Mein Tag endete früh mit einem platten Reifen nach nur fünf Kilometern auf dem Fahrrad. Ich konnte ihn nicht alleine reparieren. Ich wartete 15 Minuten, bis ich Hilfe bekam. Danach habe ich nur noch gezittert. Niemand hat Schuld, es ist nur eine weitere bittere Pille zu schlucken."
Sie sei nun zurück auf dem Kurs, die ersten Tränen seien getrocknet, erklärte sie weiter und rang immer wieder mit den Worten. Nun werde sie andere Athleten, darunter einige Freunde, unterstützen und anfeuern.
Laura Philipp und Denis Chevort siegen
In der Frauen-Konkurrenz setzte sich nach 3,8 Kilometern Schwimmen im Wörthersee, 180 Kilometern auf dem Rad durch das Kärntner Land und dem abschließenden Marathon die deutsche Europameisterin Laura Philipp in 8:35:33 Stunden durch.
Bei den Männern siegte der Franzose Denis Chevort in 7:51:09 Stunden vor dem Schweden Rasmus Svenningsson (7:51:34) und seinem Landsmann Arnaud Guilloux (7:58:47).
Insgesamt waren laut Veranstalter nach einem Jahr Corona-Pause mehr als 1500 Athletinnen und Athleten in den Altersklassen am Start - alle geimpft, genesen oder getestet.
Vergebliche Hoffnung
Die für das Team Erdinger Alkoholfrei startende Carolin Lehrieder hatte gehofft, in Österreich noch ein Erfolgserlebnis für sich zu verbuchen. Erst vor drei Wochen hatten sie beim Ironman Hamburg teilgenommen mit dem Ziel, diesen zu gewinnen. Doch dann hatte sie nach langer Führung den Sieg ihrer Teamkollegin vom SV Würzburg 05, Laura Zimmermann, überlassen und sich selbst mit Platz fünf begnügen müssen.
Neun Tage vor Hamburg wurde die für 9. Oktober geplante Triathlon-Weltmeisterschaft auf Hawaii, für die sich Lehrieder 2019 qualifiziert hatte, wegen der Pandemie bereits zum zweiten Mal verschoben. Beim Mitteldistanzrennen in Danzig an der polnischen Ostsee hatte sie im Juni als Vierte das Podest knapp verpasst, ebenso wie im Mai beim Saisonauftakt im italienischen Riccione. Dazwischen lag ein Rennabbruch beim Ironman Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma. Bei der EM Ende Juni in Dänemark wurde die Würzburgerin Sechste. Somit stand Carolin Lehrieder in dieser Saison noch keinmal auf dem Podium.