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Fußball: Regionalliga
Vor dem Unterfranken-Duell: Streit um stehende Fans zwischen den Würzburger Kickers und der Stadt beigelegt
Mit dem Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg wollen die Würzburger Kickers zurück in die Erfolgsspur. So ist die Lage beim Regionalliga-Zweiten.
Der Fanblock der Würzburger Kickers ist bereits am Samstag an einer anderen Stelle der Haupttribüne zu finden.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Der Fanblock der Würzburger Kickers ist bereits am Samstag an einer anderen Stelle der Haupttribüne zu finden.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:54 Uhr

Der unterfränkische Vergleich mit dem aktuellen Tabellenvierten Viktoria Aschaffenburg an diesem Samstag (14 Uhr) ist für die Regionalliga-Fußballer der Würzburger Kickers der Auftakt in Wochen voller reizvoller Partien: Sieben Tage (18. März) später geht es zum Spitzenspiel bei Tabellenführer SpVgg Unterhaching, ehe anschließend das Derby gegen den FC 05 Schweinfurt (25. März) und bereits wenige Tage darauf das Toto-Pokal-Halbfinale gegen den FV Illertissen (28. März) auf dem Programm stehen. Kurzum: Bis zum Ende des Monats März könnten die Rothosen mit Siegen selbst mächtig Rückenwind für den Kampf um die Meisterschaft erzeugen und den holprigen Auftakt ins Pflichtspiel-Jahr 2023 mit nur einem Punkt aus zwei Spielen rasch komplett vergessen machen, oder aber erst so richtig in eine Krise rutschen. Eine Bestandsaufnahme:

Der Fehlstart

Den Auftakt ins Fußballjahr haben sich die Kickers komplett anders vorgestellt. Erst das Heim-1:1 gegen Türkgücü München, dann das 2:3 bei Aufsteiger DJK Vilzing, dazu eine – was die Ergebnisse angeht – sehr durchwachsene Vorbereitung. "Natürlich sind wir nicht zufrieden", sagt Trainer Marco Wildersinn wenig überraschend: "Wir sind nicht nur vom Ergebnis enttäuscht, sondern auch von der Leistung, die in den letzten Spielen nur phasenweise gepasst hat und in anderen Phasen nicht gut war." Den Kickers-Spielern schien neben der Konstanz zuletzt in manchen entscheidenden Momenten auch ein Tick Konzentration zu fehlen. "Wir haben in Vilzing vorne zu viel liegen lassen und hinten nicht gut genug verteidigt", stellte auch Wildersinn zusammenfassend fest. Das freilich sei aufgearbeitet und abgehakt. Den Ärger über die fünf bereits liegen gelassenen Zähler seit dem Saison-Neustart soll die Mannschaft in neue Energie umwandeln: "Alle sind wild entschlossen, den ersten Dreier 2023 zu holen", sagt Wildersinn mit Blick auf das Spiel gegen Aschaffenburg.

Die Würzburger Kickers mit Fabrice Montcheu (links) strauchelten bei der DJK Vilzing (rechts, Franz Xaver Wendl).
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Die Würzburger Kickers mit Fabrice Montcheu (links) strauchelten bei der DJK Vilzing (rechts, Franz Xaver Wendl).

Das Meisterrennen

Im Kampf um Platz eins haben die Kickers tatsächlich noch überhaupt nichts verloren. Spitzenreiter SpVgg Unterhaching sucht nämlich auch noch nach seiner Form. Am Dienstag unterlag der Klub aus dem Münchner Vorort im Nachholspiel gegen Wacker Burghausen mit 0:1. Fünf Punkte beträgt der Rückstand der Kickers, bei einer Partie mehr in der Hinterhand. Sprich: Die Rothosen können die Dinge noch aus eigener Kraft regeln. Gewinnen sie alle verbleibenden 13 Saisonspiele, stehen sie am Saisonende vor Unterhaching. Wildersinn will sich ohnehin nicht am Kontrahenten orientieren: "Wir vergleichen uns nicht mit Unterhaching. Wir schauen auf uns. Wir wissen, dass unsere Leistung in den letzten beiden Partien nicht zufriedenstellend war. Dass wir es besser können, haben wir in der Vorrunde gezeigt. Daran wollen wir anknüpfen."

Die Verletztenmisere

Mit dem zuletzt erkrankten Innenverteidiger Felix Göttlicher und Dominik Meisel, der sich im Vorbereitungsspiel beim 1. FC Nürnberg II (0:2) ein Band im Sprunggelenk gerissen hatte, sind zwei Spieler in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Göttlicher dürfte gleich in die Innenverteidigung rücken, für Meisel käme ein Startelfeinsatz laut Trainer Wildersinn wohl noch zu früh. Ob Defensiv-Routinier und Vize-Kapitän Daniel Hägele sowie Außenverteidiger Tim Littmann, die jeweils ein Muskelfaserriss zum Aussetzen zwingt, gegen Unterhaching wieder zur Verfügung stehen, lässt Wildersinn derzeit offen. Beide waren zumindest wieder auf dem Trainingsplatz zu sehen. Rechtsverteidiger Thomas Haas, der nach einem Muskelbündelriss zuletzt in München an seinem Comeback arbeitete, wird in der kommenden Woche wieder in Würzburg erwartet. Torhüter Vincent Friedsam ist zur Reha nach einem Kahnbeinbruch weiter in seiner Heimatstadt Köln. "Es läuft bei allen so gut, dass sie hoffentlich früher wieder einsteigen können, als anfangs prognostiziert wurde", so Wildersinn, der die Ausfälle aber nicht als Erklärung für den Holper-Start gelten lassen will: "Der Kader ist auch so gut genug, um in der Regionalliga Spiele zu gewinnen."

Die Vorfreude

Vor den nächsten entscheidenden Partien spüre er keinen Druck, sondern in erster Linie Vorfreude, sagt der Kickers-Trainer. Auch weil in den vier Partien bis Monatsende am Dallenberg und auch in Unterhaching wohl für die aktuelle Jahreszeit bestmögliche Platzbedingungen herrschen werden. Zwar habe sein Team in der ersten Halbzeit in Vilzing bis zur 2:0-Führung durchaus bewiesen, dass es sich auch auf widrige Umstände und holprige Spielfelder einstellen könne, aber: "Wir freuen uns, dass die Mehrzahl der Spiele jetzt auf gutem Geläuf stattfindet. Da können wir den Fußball spielen, den wir am liebsten haben", sagt der Rothosen-Coach.

Der Stadionname

Die Partie gegen Aschaffenburg ist eine Premiere, erstmals findet ein Spiel in der Akon Arena statt. Der Sponsorenname des vereinseigenen Stadions hatte in der vergangenen Woche gewechselt, nachdem die Spielstätte zuvor seit 2013 Flyeralarm-Arena geheißen hatte. Nun ist der Wechsel des Anteilseigners der Profi-AG also auch am Stadionnamen sichtbar.

Der Fanblock

Die frisch gedruckten Schilder mit dem neuen Stadionnamen sind nicht die einzige sichtbare Veränderung am Dallenberg. In den vergangenen Tagen demontierten einzelne Fans in Eigenarbeit Teile der Sitzschalen auf der Haupttribüne. Block E ist ab sofort ein reiner Stehplatzblock unter dem Tribünendach, die neue Heimat der Ultras und sogenannten aktiven Fans. Der Fanblock wechselt von der einen Seite der Haupttribüne auf die andere – und ist somit auch weit entfernt vom in dieser Saison noch nicht genutzten offiziellen Gästebereich. Mit dem Umzug und dem Abbau der Sitze ist der Streit mit der Stadt Würzburg, die darauf gedrungen hatte, dass die Sitzplätze auch als solche genutzt werden, einstweilen beigelegt. Wie die Kickers auf Nachfrage mitteilten, wurde der neue Stehplatzbereich in dieser Woche von den zuständigen Behörden inspiziert und erstmal genehmigt.

 
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