
Der Name Felix Hoffmann wird für immer mit dem Würzburger Basketball verbunden sein. Dafür sorgen die Würzburg Baskets spätestens am Sonntag. Nicht das von Maximilian Kleber, nicht das von Dirk Nowitzki, sondern das Trikot von Hoffmann wird das erste sein, dass die FIT/One Würzburg Baskets unter ihre Hallendecke ziehen. Dazu wird die Nummer 34 des gebürtigen Würzburgers nie mehr an einen Spieler der Baskets vergeben.
Im Basketball ist das die höchste Ehre, die ein Verein einem Spieler erweisen kann. "Trikot-Retirement", also Ruhestand, nennen die Amerikaner das. "Ich habe nie eine Meisterschaft gewonnen oder eine individuelle Auszeichnung bekommen, deshalb ist es für mich eine besondere Anerkennung", blickt Hoffmann auf Sonntag voraus.
Mit Blick auf andere Standorte in der Basketball-Bundesliga (BBL), wo die Klubs teilweise schon mehrere Trikots "retired" haben, haben die Würzburger alles richtig gemacht, indem sie auf das Karriereende Hoffmanns gewartet haben. Am Sonntag, direkt vor dem BBL-Heimspiel gegen die Niners Chemnitz (Spielbeginn 15 Uhr), findet die Zeremonie mit dem "Würzburg Warrior" statt. Der mittlerweile 35-Jährige, der im Sommer 2024 nach der Niederlage im Play-off-Halbfinale gegen Bayern München schon einen emotionalen Abschied feiern konnte, wollte sich etwas Zeit lassen nach dem Karriereende.

"Ich dachte, dass ich mir mittlerweile einen emotionalen Puffer aufgebaut habe", sagt er im Vorfeld. In den vergangenen Tagen seien aber viele Emotionen wieder hochgekommen. Trotzdem freut sich das Würzburger Eigengewächs natürlich auf dieses besondere Event, zu dem auch viele ehemalige Weggefährten erscheinen werden. "Wer hätte damals gedacht, dass ich nochmal so eine Karriere haben werde", erinnert sich Hoffmann an die Zeit, als er für die TG Würzburg in der 1. Regionalliga auflief.
Von dort zog es ihn nach Gotha. Die einzige Station, die er in seiner Laufbahn bereut. "Ich hätte damals früher die Reißleine ziehen sollen, als es andere Möglichkeiten gab. Aber ich stehe zu meinen Zusagen und erfülle meine Verträge", sagt er rückblickend. Unter BBL-Legende Chris Ensminger bekam Hoffmann damals nie wirklich die Chance, sich in der 2. Bundesliga ProA durchzusetzen. Frustriert kehrte er nach Würzburg zurück und spielte im drittklassigen ProB-Team. "Vielleicht sollte es damals einfach so sein", erklärt er.
Hoffmann als Vorbild für Würzburger Basketballer
Denn gleichzeitig war das der Start seiner Würzburger Profi-Karriere. Die Geschichte, wie ihn Doug Spradley aus dem Urlaub ins Profi-Training zitierte, wo sich Hoffmann immer mehr Respekt erarbeitete, ist eine, die als Vorbild und Traum für jeden jugendlichen Würzburger Basketballer taugt. Vom Aussortierten zum Kapitän und Rekordspieler.
"Er war zu klein für einen Power Forward, zu langsam und zu schlecht im Ballhandling für einen kleinen Spieler, aber was er daraus gemacht hat, ist der Wahnsinn. An Felix erkennt man, was die richtige Einstellung, Wille und Kampfgeist im Sport bewirken können", beschreibt Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler, der Hoffmanns komplette Karriere begleiten durfte, den ehemaligen Baskets-Kapitän.
"Basketball hat mir so viel gegeben. Dafür bin ich so dankbar und davon werde ich meinen Kindern berichten", antwortet Hoffmann auf die Frage, ob er seinen mittlerweile zwei Kindern auch zur Profi-Karriere raten würde, wenn sich die Frage mal stellen sollte. Für Hoffmann ermöglichte der Basketball auch den nahtlosen Übergang ins Berufsleben.
Er arbeitet mittlerweile bei einem Sponsor der Baskets im Immobiliensektor, ist deshalb regelmäßig im VIP-Raum und in der Halle und hält weiterhin den Kontakt zu einigen ehemaligen Teamkollegen. Weil man als Profi natürlich weiterhin den Wettkampf sucht, spielt Hoffmann im Sommer viel Golf und schnürt auch in der Regionalliga noch die Basketball-Schuhe.
Abschließend bleibt aber eine Sache, die festzuhalten ist: Wer die Karriere des Felix Hoffmann genauer verfolgt hat, seine offene, sympathische Art, für die ihn die Fans lieben, erlebt hat, den dürfte es nicht wundern, dass sein Trikot das erste ist, dass die Würzburger unter die Hallendecke ziehen.