Handball, Zweite Bundesliga Männer
HC Elbflorenz Dresden – DJK Rimpar Wölfe 32:29 (20:13)
Auch Interimstrainer Rolf Brack, der die Mannschaft nach der Trennung von Ceven Klatt übernommen hatte, konnte am Freitagabend beim 29:32 (13:20) in Dresden die dritte Niederlage der DJK Rimpar Wölfe in Serie nicht verhindern. Im ersten Abschnitt kassierten die Grün-Weißen, die vorne mit sehenswerten Rückraumtoren zu Gefallen wussten, gar so viele Gegentreffer wie bislang noch nie in dieser Saison.
Von einer entspannten freitäglichen Anfahrt nach Sachsen konnte keine Rede sein. Die Rimparer kamen erst gut eine dreiviertel Stunde vor dem geplanten Anpfiff um 19.30 Uhr an der Ballsport-Arena an. Schiedsrichter und Gegner zeigten sich kulant: Das Zweitliga-Match wurde um eine Viertelstunde nach hinten verschoben.
Das schien den Gästen um ihren neuen Coach offenbar zu reichen, um sich dort zu akklimatisieren. Jedenfalls waren sie zu Beginn voll auf der Höhe, attackierten den Dresdner Spielmacher Sebastian Gress frühzeitig. Nils Kretschmer, dessen Bruder Finn für den Zweitliga-Konkurrenten VfL Bad Lübeck-Schwartau spielt, erzielte dennoch die Führung für die Hausherren – mit dem letztmöglichen Wurf vor dem Passivitätspfiff. Er sollte dieses Kunststück wenig später zum 4:3 noch einmal wiederholen.
Neuer Wölfe-Trainer redet viel mit der Mannschaft
Auch die Rimparer waren vorne zunächst nicht auf die Hand gefallen. Yonatan Dayan und Steffen Kaufmann (trotz einer frühen Zeitstrafe) waren die Aktivposten im Rimparer Angriff. Kreisläufer David Kovacic, der es am Ende auf sechs Tore bringen sollte, erzielte schließlich in der zehnten Minute die erste Gäste-Führung (5:4).
Sie war allerdings recht schnell wieder weg, weil sich ins Rimparer Spiel vermehrt Fehler einschlichen. Brack, der viel mit seiner Mannschaft kommunizierte, brachte beim Stand von 7:10 aus Rimparer Sicht Andreas Wieser für den diesmal glücklosen Marino Mallwitz im Tor. Mit der Auszeit aber wartete der 67-Jährige noch ab.
Der wieder genesene, am Saisonende in Richtung Ferndorf scheidende Lukas Siegler verkürzte mit einem starken Schlagwurf auf 8:10. Nachdem der Tabellenvierte mit zwei weiteren Treffern zum 12:8 konterte, versammelte Brack seine Mannen schließlich doch um sich (19.).
Als Wölfe-Schwachpunkt hatte sich zu diesem Zeitpunkt die rechte Abwehrseite gezeigt, ebenso die Wurfausbeute im Angriff. Nun war Michael Schulz im Abwehrzentrum gefordert. Er wechselt zur neuen Saison bekanntlich ausgerechnet zum HC Elbflorenz und soll dort Jonas Thümmler am Kreis ersetzen.
Am Ende kommt Rimpar nicht mehr an den Rückstand ran
Die Rimparer vergaben indes weiterhin zu viele Möglichkeiten, Kovacic stoppte die vierminütige Trefferflaute bei den Unterfranken zum 11:16 (26.). In Überzahl kassierten die Gäste aber sogar das 11:18. Wenigstens konnte Kaufmann aus mehr als zwölf Metern mit dem Ertönen der Halbzeitsirene auf 13:20 verkürzen. So viele Gegentreffer wie in dieser ersten Halbzeit von Dresden bekommen die Wölfe regelmäßig im ganzen Spiel. Kein Wunder, dass dieser Wert der Rimparer Negativrekord in dieser Runde ist.
Nachdem die Wölfe auch im zweiten Abschnitt zunächst kein Feuerwerk zündeten, konnte Dresdens Trainer Rico Göde nach der dritten Partie innerhalb von sechs Tagen munter durchwechseln. Auch wenn sich die Rimparer in Abwehr und Angriff nun wieder in einer besseren Verfassung präsentierten, kamen sie dennoch nicht mehr ernsthaft heran.
Während es für die Dresdner bereits am Sonntag mit einem Heimspiel gegen den TuS Ferndorf weitergeht, haben die Rimparer nun eine Woche Pause. Dann allerdings gastiert der am Freitag parallel gegen Eisenach erfolgreiche Aufstiegsfavorit und frühere Champions-League-Sieger HSV Hamburg in Würzburg.