Sie könnten Unterfrankens "letzte Mohikaner" – frei nach dem gleichnamigen Romanklassiker von James F. Cooper – in der inzwischen von Oberpfälzer Mannschaften (sieben von 19!) dominierten Fußball-Bayernliga Nord sein. An diesem Samstag (14 Uhr, Kunstrasenplatz Abtswind) treffen der TSV Abtswind und FV 04 Würzburg zum zweiten Mal in dieser Runde aufeinander – und beide kämpfen darum, über die laufende Saison hinaus ein Teil dieser fünften Liga zu bleiben.
Zuletzt fünf Abtswinder Siege in Serie
Als sich beide Mannschaften Ende Juli erstmals in dieser bislang für beide vermaledeiten Saison trafen, brachte der TSV dem gastgebenden FV die erste und an den ersten vier Spieltagen einzige Niederlage bei (0:3) und festigte dadurch seinen Status als Angstgegner der Zellerauer. Denn saisonübergreifend haben die Abtswinder nun die vergangenen fünf Duelle mit den Nullvierern gewonnen. Das bislang letzte Mal, dass der FV den Platz nach einer Partie als Sieger verließ, ist schon mehr als vier Jahre her: Im August 2019 war das.
Gespielt wird an diesem Samstag – wie vor einem Jahr, als sich eine Partie mit mehreren umstrittenen Szenen ergab – auf dem Abtswinder Kunstrasenplatz. Der ist noch etwas kleiner als das Rasenrechteck beim TSV. "Das kann uns nur entgegenkommen, dass die Räume dort etwas enger sind", findet FV-Interimstrainer Marco Scheder und sieht seine Mannschaft "gut vorbereitet".
Die Heimpleite gegen Coburg (2:5) sei "abgehakt", die Fehler "kurz thematisiert" worden. "Die Spieler wissen ja selbst, was nicht gut war. Damit müssen wir uns nicht die ganze Woche lang runterziehen", meint Scheder. Personell verändere sich das Aufgebot der Nullvierer kaum, zwar sei Paul Obrusnik fraglich, dafür könnte Nils Kuß wieder dabei sein, nachdem er "gut und schnell aus der Verletzung zurückgekommen" sei.
FV sucht jetzt auch einen U-19-Trainer
Neben den Fragen zur anstehenden Partie muss der FV derzeit auch Fragen zu offenen Trainer-Positionen beantworten. Da mit dem Rücktritt von Harald Funsch – und spätestens seit der Mitgliederversammlung – bereits die Suche nach einem Trainer für die erste Mannschaft auf der Agenda steht, kam Anfang dieser Woche eine weitere dazu. Durch den Rücktritt von Frank Wettengel sucht der Klub auch für die U-19-Junioren einen neuen Trainer.
Scheder erklärt Wettengels Rücktritt so, dass es "zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr harmoniert" habe. "Das kam unerwartet", gesteht er. Während Scheder zusätzlich das Training und die Spiele der U 19 übernommen habe, gestalte Giuseppe Livadoti die Einheiten der ersten Mannschaft. Weil dies allerdings "keine Dauerlösung" sei, seien inzwischen auch mit den Trainer-Kandidaten für die Bayernliga-Mannschaft "Gespräche intensiviert" worden.
Auch der TSV Abtswind sucht einen neuen Trainer – allerdings erst zur neuen Saison. Bis dorthin ist Claudiu Bozesan noch im Amt – wie auch bei den vorherigen fünf Abtswinder Siegen über den FV. "Beide Mannschaften werden auf Sieg spielen", vermutet er, kündigt aber an: "Wir wollen den Gegner, auch weil wir ein Heimspiel haben, unter Druck setzen." Personell gebe es bis zum Spiel am Samstag aber auch beim TSV "noch einige offene Positionen".