Fast drei Wochen hat es gedauert, bis der abstiegsbedrohte Fußball-Bayernligist FV 04 Würzburg nach dem Rücktritt von Trainer Harald Funsch am Freitagabend mit Philipp Eckart seinen neuen Trainer vorgestellt hat. Ein Name, der nicht nur in FV-Kreisen überrascht hat – da ist Sportvorstand Marco Scheder, der stets betont hatte, sich Zeit lassen zu wollen, um eine zum Verein passende Lösung zu finden, ein echter Coup gelungen.
Eckart hat als Co-Trainer bei den Würzburger Kickers in der zweiten und dritten Liga Erfahrung gesammelt. Er verfügt über die B-Lizenz und absolviert aktuell den Lehrgang für den A-Schein. Der 34-Jährige ist also vom Fach, vom Alter her aber auch nah genug dran am vor der Saison bewusst deutlich verjüngten Kader.
Aufgaben für die kommenden Wochen
Dass Scheder, dem bei der Mitgliederversammlung trotz eines Gegenkandidaten das Vertrauen ausgesprochen wurde, solch einen Mann aus dem Hut zaubert, ist stark. Denn bis zur Bekanntgabe geisterten eher andere Namen umher als dieser. Mit jedem Tag, der verging, ohne dass Neues zu hören war, wuchsen die Zweifel, ob die Verantwortlichen einen Trainer davon überzeugen könnten, das in Schieflage geratene Schiff zu übernehmen. Eine fortgesetzte Interimslösung mit den bisherigen Co-Trainern wäre nicht der auch von der Mannschaft gewünschte Neuanfang gewesen. Das zeigten die zwei deutlichen Niederlagen gegen Coburg und in Abtswind klar.
Bleiben zwei Aufgaben für die nächsten Wochen: In den drei Spielen bis zur Winterpause müssen Punkte her, um mit einer Aufbruchstimmung in die Winterpause zu gehen und den Abstand zum rettenden Ufer nicht zu groß werden zu lassen. Ist im Winter noch die eine oder andere Verstärkung drin, ist es keine Utopie mehr, in den verbleibenden 13 Partien im Frühjahr sogar eine Serie zu starten – oder, falls es nicht mehr reicht, selbstbewusst in die Relegation zu gehen.
Die Verantwortlichen beim FV haben gehandelt und gezeigt, den Abstieg in die Landesliga nicht einfach so hinzunehmen. Es könnte der sportliche Wendepunkt in dieser mit vielen Tiefpunkten bisher so leidvollen Saison gewesen sein.