Nach turbulenten Tagen, mit dem Rücktritt von Trainer Harald Funsch und der Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag, geht es beim Fußball-Bayernligisten FV 04 Würzburg nach einem spielfreien Wochenende nun sportlich weiter. Und das zunächst mit Sportvorstand Marco Scheder und Funschs bisheriger Assistenztrainer Giuseppe Livadoti an der Seitenlinie. "Wir sehen uns als Trainerteam", erklärt Scheder vor seinem ersten Auftritt als Interimstrainer am Samstag, 4. November, ab 14 Uhr in der Sepp-Endres-Sportanlage gegen den FC Coburg.
Es ist gleichzeitig auch der Rückrunden-Auftakt der Bayernliga Nord. Weil die "Nullvierer" in der Hinrunde 15 Zähler holten, starten sie vom ersten direkten Abstiegsplatz in die verbliebenen 18 Partien. "Es sind zwar ein paar Punkte bis ans rettende Ufer, aber wir sind in Schlagdistanz", äußert sich Scheder optimistisch.
Scheder fordert Arbeitertugenden beim FV 04 Würzburg
Die Mannschaft habe sich trotz der Niederlagen in keinem Spiel aufgegeben und solle sich nun das Spielglück erarbeiten. "Nach dem Aus von Harald steht die Mannschaft jetzt natürlich auch unter Druck", erklärt Scheder. Nach Informationen dieser Redaktion sprachen sich in einer internen Abstimmung fast alle Spieler gegen den Verbleib von Funsch aus. "Die Mannschaft muss jetzt ihr Zeug machen", sagt Scheder.
"Ihr Zeug": Das sind für Scheder vor allem die typischen Arbeitertugenden, die den Verein aus der Zellerau seit jeher ausgemacht haben. "Wir wollen kratzen, kämpfen, beißen und uns so das Spielglück wieder erarbeiten", fordert Scheder.
Coburg führt die Auswärtstabelle an
Wann Scheder seine Doppelfunktion als Trainer und Sportvorstand wieder beendet, steht aktuell noch nicht fest. "Wir sind in Gesprächen mit einigen Trainern, aber es gibt noch nichts Konkretes", berichtet Scheder von der Suche nach der Funsch-Nachfolge. Man wolle sich dabei nicht unter Druck setzen lassen, schließlich müsse der neue Trainer ja auch zum Verein passen. Dass Scheder selbst über den Winter hinaus Trainer bliebe, wäre nur eine Notlösung, aber: "Bevor es keiner macht, mache ich es." Namen von Kandidaten wollte Scheder in diesem Zusammenhang aber nicht nennen.
Mit dem kommenden Gegner Coburg will sich Scheder gar nicht zu ausführlich beschäftigen. Nur so viel weiß er: Mit der Mannschaft des Hinspiels, das der FV am ersten Spieltag für sich entschied, hat das Team des Aufsteigers nicht mehr viel zu tun. "Da waren sie noch nicht angekommen in der Liga", sagt Scheder. Mittlerweile haben sich die beiden Mannschaften tabellarisch deutlich voneinander entfernt. Die Oberfranken sind mit 29 Punkten im gesicherten Mittelfeld und führen die Auswärtstabelle sogar an.
"Wir haben intensiver trainiert als in den vergangenen Wochen und viel Wert auf Zweikämpfe gelegt", beschreibt Scheder seine Veränderungen der vergangenen Tage. Auf den tiefen Plätzen sei das in den kommenden Wochen laut Scheder sehr wichtig. Ob das reicht, um den 4:1-Erfolg aus dem Hinspiel zu wiederholen, wird sich am Samstag zeigen.
Ich denke, für die Landesliga müsste es reichen.🤣🤣🤣
Welche Kandidaten haben sich denn übrigens präsentiert?🤔