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Fußball: 3. Liga
Kickers-Stadion: Umbau statt Neubau am Dallenberg
Der Würzburger Fußball-Drittligist hat von den Plänen für eine neue Arena Abstand genommen und will nun das alte Stadion zweitligatauglich machen.
Umbau statt Neubau: Das Stadion am Dallenberg wollen die Kickers Schritt für Schritt in eine moderne Arena verwandeln.
Foto: Silvia Gralla | Umbau statt Neubau: Das Stadion am Dallenberg wollen die Kickers Schritt für Schritt in eine moderne Arena verwandeln.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 03:57 Uhr

Jahrelang wurde gesucht und gestritten, wo denn nun ein geeigneter Standort für ein neues Fußballstadion in Würzburg sein könnte. Aus Sicht der Kickers ist die Entscheidung längst gefallen. Zum Dallenberg, wo der Drittligist bereits seit 1967 sein zu Hause hat, gibt es aus Sicht der Klubführung keine Alternative.

Doch auch die Pläne für einen Neubau am Traditionsstandort sind nun vom Tisch. Das wurde bei der aufgrund der Corona-Pandemie nur online durchgeführten Mitgliederversammlung am Mittwochabend bekannt.

Nur mit einem neuen Bebauungsplan wäre es nämlich möglich, eine neue Arena auf dem Gelände am Dallenberg zu errichten – um einige hundert Meter an den Rand des benachbarten Autobahnzubringers verschoben. "Das würde Jahre an Zeitverzögerung bedeuten", sagte Kickers-Präsident Michael Grieger, für den der Traditionsstandort inzwischen alternativlos ist: "Alle anderen Standorte sind mit so vielen Unwägbarkeiten verbunden, dass wir in Würzburg nichts Besseres finden."

Die Pläne, auf dem Gelände neben dem alten Stadion eine neue Arena zu errichten, haben die Kickers beiseite gelegt. 
Foto: Berthold Diem | Die Pläne, auf dem Gelände neben dem alten Stadion eine neue Arena zu errichten, haben die Kickers beiseite gelegt. 

Die Lösung: Das vorhandene Stadion soll Zug um Zug erneuert und umgebaut werden. "Wir wollen in Kürze mit der Stadtverwaltung und der Politik in entsprechende Gespräche eintreten, um aus dem Dalle ein modernes Stadion zu machen", so Grieger weiter.

Die Flyeralarm Arena erfüllt zwar die Voraussetzungen des Verbandes für die 3. Liga, wettbewerbsfähig seien die Kickers mit dem alten, in Teilen maroden Bauwerk aber nicht. "Wir brachen auch für die 3. Liga ein modernes Stadion, in dem die Betriebskosten nur einen Bruchteil der heutigen ausmachen."

Sollten die Rothosen noch einmal, wie zuletzt im Sommer 2020, den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen, gäbe es ohnehin Probleme. Auf eine weitere Ausnahmegenehmigung der Deutschen Fußball-Liga (DFL), um in Würzburg Heimspiele austragen zu können, könnten die Kickers dann wohl nicht mehr hoffen. Die räumlich am nächstgelegenen Ausweichspielstätten, die die Anforderungen erfüllen, wären in Fürth oder Offenbach. Eine Mindestkapazität von 15 000 Zuschauern und eine Überdachung aller Plätze sind für die zweithöchste Spielklasse Grundvoraussetzung. 

Diese Kriterien soll auch ein erneuertes Stadion am Dallenberg erfüllen. Aktuell bietet die Flyeralarm Arena gut 13 000 Zuschauern Platz, überdacht ist nur die Haupttribüne. "Unsere Kritiker werden spotten, dass wir derzeit näher an Liga vier stehen. Aber in der Tabelle der 3. Liga sind die Abstände zwischen den Klubs gering, und wir müssen auf alles vorbereitet sein", so Grieger.

Neue Heimat für die Kickers-Profis? Nach den neusten Plänen sollen am Hubland nicht die Breitensportteams der Kickers ihr zu Hause finden, sondern für die Profiabteilung ein Trainingszentrum errichtet werden.
Foto: Sara Diem | Neue Heimat für die Kickers-Profis? Nach den neusten Plänen sollen am Hubland nicht die Breitensportteams der Kickers ihr zu Hause finden, sondern für die Profiabteilung ein Trainingszentrum errichtet werden.

Der Standort am Dallenberg ist allerdings auch nicht unproblematisch. Seit Jahren schwelt ein Streit mit den Anwohnern. Zuletzt wurden deren Klagen gegen den bereits stattgefundenen Ausbau zwar vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof abgelehnt. Der Anwalt der Kläger kündigte aber an, den Rechtsweg weitergehen zu wollen. Aktuell sind Spiele, die nach 19 Uhr angepfiffen werden, im Kickers-Stadion nicht erlaubt.

Grieger kündigt neues Profi-Trainingszentrum am Hubland an

Auch in Sachen Trainingsgelände soll nun alsbald Bewegung in die Sache kommen. Seit Jahren wird bei den Kickers darüber diskutiert, was aus den Sportplätzen der einstigen US-Kaserne am Hubland werden soll. Seit 2017 besitzt der Klub die Nutzungsrechte für das Gelände. Erst im Juli erteilte der Konversionsausschuss des Würzburger Stadtrats den Kickers eine Baugenehmigung für ein Trainingsgelände für die Breitensport- und Jugendmannschaften. "Wir wollen die Sportplätze am Hubland 2022 einweihen", so Grieger, der zudem anfügte: "Dort soll eine Trainingsanlage für unsere Profis entstehen."

 
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  • P. W.
    Interessant ist auch der letzte Satz mit der "Trainingsanlage für die Profis" am Hubland - der Stadtrat hat die Baugenehmigung ausdrücklich für ein Nachwuchs- und Breitensport-Trainingszentrum erteilt.
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  • J. Z.
    Fangen jetzt schon die MP-Reporter hier an unsachlich gegen die Kickers zu schreiben?
    Das Trainingsgelände am Hubland (wenn es denn mal fertig wird) kann sowohl für den Breiten- als auch für den Profisport genutzt werden. Schließlich stehen dann mehrere Plätze zu verfügen.
    Oder glauben Sie, Herr Wötzel, dass die Profis gleichzeitig auf mehreren Plätzen trainieren. Wohl nicht !!!!
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  • E. V.
    Kann die Stadt nun das Geld (60.000 Euro glaube ich) von den Kickers zurückfordern, die sie für eine Machbarkeitsstudie zu neuen Stadion-Standorten ausgegeben hat? Wie war der Mißbrauch dieser Steuergelder gerechtfertigt?
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  • M. B.
    Wer zahlt uns Steurzahlern ( und damit Finanzierern ) die 50 Mio zurück, die das Stadtheater mittlerweile mehr kostet ???? DA würde ich eher nicht mehr von amateurhafter, sondern eher von professioneller Fehlkalkulation sprechen !!!!
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  • M. M.
    Nachdem man jetzt jahrelang Stadion-Luftschlösser gebaut und die Stadt mit Machbarkeitsstudien in Atem gehalten hat, kehrt man zur einzig vernünftigen Lösung zurück. Eine Bankrotterklärung für die Verantwortlichen.
    Bleibt weiterhin die Frage nach der Finanzierung. Die Aussage:“ Wir wollen in Kürze mit Stadtverwaltung und Politik in Gespräche eintreten“ heißt doch nix anderes wie „wir sind völlig planlos wie wir das angehen sollen und schauen jetzt mal, wer uns das bezahlt“.
    Zusammen mit der Verpflichtung eines abermals völlig unerfahrenen Sportdirektors passt das ins Bild. Weg vom Global Soccer mittelfristig hin zum Amateurfussball.
    Fischer scheint resigniert zu haben.
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  • A. H.
    eigentlich wissen Sie goar nix, sie vermuten halt mal ein wenig rum und das in dem Sinne, wie sie es gerne hätten. Warten wir doch mal ab......
    P.S.: Die Hoffnung, dass Fischer aussteigt und das das wirtschaftliche Ende der Kickers bedeutet ist offensichtlich in Würzburger "Vereins"meierei-Grenzen nach wie vor latent vorhanden.......
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  • B. H.
    T. Fischer konzentriert sich jetzt auf 4000qm Monsterneubauten am Mittleren Dallenbergweg, wo nicht mal ein Auto und ein Fussgänger unproblematisch aneinander vorbeikommen. Da ist die Arena nicht mehr soooo wichtig.
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  • J. Z.
    Wie schön wäre es wenn hier einfach mal nur sachliche Diskussionen möglich wären !

    Ich denke auch die Kickers haben erkannt, dass 3. Liga besser als 2. Liga zu Würzburg passt. Ausreißer nach oben sind leider bisher gescheitert.

    Für die 3. Liga wurden vor wenigen Wochen die Regularien bzgl. Stadion deutlich reduziert. Ab nächster Saison ist eine Kapazität von 5.000 Zuschauern ausreichend. Man will damit kleineren Vereinen die den sportlichen Aufstieg schaffen, diesen wegen einer zu kleinen Spielstätte zu verwehren.

    Insofern ist es clever von den Kickers nun den Umbau/Modernisierung zu favorisieren. So kann man auch während der Saison um Umbau arbeiten. Volle Hütte mit mehr als 10.000 Zuschauern hat man in der 3. Liga (auch ohne Corona) ohnehin am Dalle nur selten.

    Zudem dürfte der Umbau kostengünstiger als ein Neubau sein.
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  • U. A.
    Hat das vielleicht mit dem Hinschmeissen ihres Vorstandsmitgliedes vom Trikotsponsor zutun? Flattern scon die Nerven?
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  • M. B.
    Wiesooooooo ? Die meisten Unwissenden ( so wie Sie ) glauben doch eh, dass das die Stadt zahlt, gell ??!!
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  • P. N.
    Wo trainiert und spielt dann zukünftig der Breitensport......?
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  • d. e.
    Ob auf Dauer wirklich Profifußball in Würzburg möglich ist, wage ich zu bezweifeln, wenn es diese Saison runter geht in die Regionalliga ist das Thema eh für alle Zeit erledigt.
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  • A. H.
    ... und was, wenn nicht?
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  • A. M.
    Was, wenn nicht, Sie Schlaumeier?
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  • A. H.
    Die vernünftigste Lösung und - Gott sei Dank - das Ende der Großmannssucht. Für die 3. Liga reichts allemal und mehr ist hier nicht wirklich zu machen; beide Aufstiege in die 2. Liga waren doch eher Zufall und sehr glücklich...
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  • M. R.
    Nur heiße Luft.
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  • A. H.
    Könne sie des wenigstens annähernd sinnvoll begründ oder sind sie nur ein neidischer "Blauer"
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  • A. H.
    Aha, könne se scheins net, als nur "heiße Luft" Ihrerseits!?
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