Alles wieder auf Null? Seit Jahren kämpfen Anwohner gegen den Ausbau des Fußballstadions der Würzburger Kickers am Dallenberg. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat deren Klagen nun abgelehnt. Die Berufungen der fünf Kläger gegen ein vorhergehendes Urteil des Würzburger Verwaltungsgerichtes wurden zurückgewiesen, bestätigte Jörg Singer, Sprecher des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (BayVGH) am Donnerstag auf Anfrage. Verhandelt worden war am vergangenen Freitag, nun ist ein Urteil gefallen. Laut Singer steht die schriftliche Begründung aber noch aus.
Klagen der Stadion-Anwohner
Die Anwohner hatten bereits seit 2014 gegen Baugenehmigungen der Stadt Würzburg geklagt, sie machten unter anderem Lärm- und Lichtbelästigungen durch das neue Flutlicht im Stadion am Dallenberg geltend. Die Baumaßnahmen waren nötig geworden, weil das Stadion aus den 1970er Jahren den aktuellen Vorgaben der DFL nicht mehr genügt hatten. 2016 waren die Anwohner mit ihren Klagen in Würzburg zunächst gescheitert und deshalb vor den BayVGH gezogen, der im Juli 2017 die Berufung zugelassen hatte. Ein erster öffentlicher Verhandlungstermin kurz vor Weihnachten war wegen der Corona-Pandemie auf Anfang April verschoben worden.
Weil die Stadt Würzburg 2018 jedoch die maximale Zuschauerzahl im Stadion noch einmal auf rund 13 000 Zuschauer erhöht und den Bau einer neuen Stahltribüne genehmigt hatte, sei dies eine "neue Sachentscheidung" gewesen und nicht nur eine Erweiterung der Vorgabe von 2015, hatte der Vorsitzende Richter Edmund Hösch am Freitag vergangener Woche bereits angekündigt.
Das Würzburger Urteil von 2016 sei damit aber wohl "überholt" und die dazu gehörende Berufung in München hinfällig. Das hat das jetzt verkündete Urteil bestätigt. Eine derzeit auf Eis liegende neue Klage gegen die 13 000-Zuschauer-Genehmigung aus 2018 muss nun zunächst erneut in Würzburg verhandelt werden. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil könnten also erneut Jahre vergehen.
Wie gehen die Stadion-Planungen weiter?
Kickers-Vorstand Daniel Sauer kommentierte das Urteil am Donnerstagabend: "Wir freuen uns darüber, dass die Klage abgewiesen wurde, gleichwohl sind wir weiterhin offen für Gespräche. Das Stadion ist ein essentieller Baustein für die Weiterentwicklung des Vereins, unabhängig vom sportlichen Erfolg. Unsere Stadionpläne werden wir weiterverfolgen."
Im Hinblick auf die ruhende Klage gegen die Genehmigung für 13 000 Zuschauer verwies Sauer auf die Aussage des Vorsitzenden Richters in der Münchener Verhandlung. Der Jurist hatte durchblicken lassen, dass er den bei den Spielen gemessenen Lärm-Pegel von knapp 60 Dezibel zumindest am Nachmittag durchaus für zumutbar halte: Ein neues Gutachten habe sogar ergeben, dass bei einigen Anwohnern "die Lärm-Belastung durch das benachbarte Dallenberg-Bad höher ist". Zudem fänden die Spiele "selten und an klar vorhersehbaren Terminen statt", hatte der Jurist argumentiert.
Würzburger Sportbürgermeisterin von Urteil nicht überrascht
Würzburgs Sportbürgermeisterin Judith Jörg zeigte sich nicht überrascht von der Gerichtsentscheidung: "Das war absehbar. Unsere Juristen hatten vorausgesehen, dass das so kommt, da die Klage gegen den alten Bescheid ging und es zwischenzeitlich bereits einen neuen Bescheid gab."
Jörg bedauerte, dass es mit der jetzigen Gerichtsentscheidung vermutlich nicht zu einer fachlichen Prüfung der Situation gekommen sei. "Wir hätten uns von einer fachlichen Prüfung Hinweise zum Thema Lärm erhofft", erklärte sie auf Anfrage dieser Redaktion. Jörg vermutet, dass die Anwohner gegen den aktuellen Bescheid Klage erheben werden. "Deshalb wäre es für die Kickers und für die Stadt gut gewesen, wenn wir eine klare Richtung des Gerichts vorgegeben bekommen hätten."
Albträume wieder Horden von Menschen, ohrenbetäubender Lärm, Licht bis in die Schlafräume, der reinste Terror ohne Ende, kein Ende in Sicht! Mein Mitleid hält sich in sehr engen Grenzen!!
Los geht's Herr Fischer, Geldbeutel aufmachen!
Stadion raus auf die grüne Wiese.
Problem gelöst.
Was soll der ganze Streit?
Die Richter haben formaljuristisch richtig entschieden, aber nicht im Namen des Volkes, also einerseits der Kläger als auch des Vereines/der Stadt, die beide Rechtssicherheit wollten. Das Urteil ist eine Beerdigung dritter Klasse und dient niemand.
Kurzum: Die Gerechtigkeit wohnt in einer Etage, wo die formale Justiz keinen realen Zutritt hat.
Sollten die klagenden Anwohner Demokraten sein, dann sollten sie jetzt das Urteil endlich akzeptieren.
Ich hoffe die Gerichtskosten und auch die entstandenen Kosten für Stadt und Kickers (Gutachten etc.) werden den Klägern in Rechnung gestellt. Das wäre angemessen.
Solche Leute muss man nennen was sie sind:
Egoisten