
Für Mitte September war es angekündigt, Mitte September ist es gekommen: Das vom Fußball-Zweitligisten Würzburger Kickers in Auftrag gegebene hydrogeologische Gutachten, von dem es unter anderem abhängt, ob die Kickers ihr neues Stadion an ihrem Wunschstandort Dallenberg bauen dürfen. Am Montagnachmittag stellte es Bürgermeisterin Judith Jörg in der Sitzung der Steuerungsgruppe Kickers im Wappensaal des Würzburger Rathauses vor. In dieser Gruppe arbeiten außer Vertretern der Stadt auch Mitglieder des Stadtrates und der Würzburger Kickers mit.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Juli hatten Judith Jörg und Kickers-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer keine Zweifel daran gelassen, wo im Idealfall auch künftig die Spielstätte des Vereins sein soll. "Der Dallenberg wird von uns allen ganz klar favorisiert", sagte Jörg, dies gelte auch für die Stadtratsfraktionen. Geplant ist ein neues Stadion am Dallenberg, das – um 90 Grad gedreht – entlang des B-19-Zubringers zur Autobahn auf den jetzigen Trainingsplätzen gebaut werden soll. Ein hydrogeologisches Gutachten sollte aber zunächst klären, ob der Standort Dallenberg in Hinblick auf das Wasserschutzgebiet des benachbarten Wasserwerks Mergentheimer Straße überhaupt gebaut werden darf.
Immer noch stehen Klagen von Anwohnern im Raum
Das Ergebnis lautet: Ja, aber. "Das stimmt", sagt Bürgermeisterin Judith Jörg auf Anfrage. "Ein Stadion ist dort möglich, allerdings auf dem Höhenniveau, auf dem wir uns jetzt befinden." Aus Lärmschutzgründen war im Vorfeld darüber nachgedacht worden, das Stadion etwas in den Untergrund einzulassen. Dies ist nicht möglich, so das Gutachten.
"Das ist für mich prinzipiell schon einmal eine gute Nachricht. Aber weil wir nicht in die Tiefe können, sind wir jetzt wieder bei nächsten Thema, den Schallemissionen", weiß die Bürgermeisterin. Das sei nicht unlösbar, glaubt sie. "Es gibt auch schon bei anderen Stadien mobile Lärmschutzwände, die auf die umliegenden normalen Gebäude im Stadiongelände montiert und bei Bedarf aufgestellt und wieder eingefahren werden können", fährt sie fort. "Da müssen wir sehen, wie wir das städtebaulich hinbekommen."
Denn immer noch stehen die Klagen von Anwohnern wegen Lärm- und Lichtbelästigung durch das bestehende Stadion im Raum. Der Termin zur mündlichen Verhandlung beim bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München steht jetzt fest, sagt Franziska Haberl von der dortigen Pressestelle auf Anfrage. Er findet am 18. Dezember statt.
Das bestehende Stadion genügt den Vorgaben der DFL nicht
Im April 2018 hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, mögliche Stadion-Standorte zu prüfen. Nach einer Ortsbesichtigung von vier Flächen war dann im Mai desselben Jahres der Dallenberg für einen Neubau wieder in die Untersuchung aufgenommen worden. Er war zunächst nicht weiter untersucht worden, weil ein Planungsbüro die Kosten für einen Umbau des Bestandsstadions auf bis zu 50 Millionen Euro veranschlagt hatte.
Notwendig geworden war die Suche nach einem neuen Standort, weil das bestehende Stadion am Dallenberg den Vorgaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) für einen dauerhaften Zweitligabetrieb nicht genügt. So fehlt unter anderem eine komplette Überdachung der Tribünen.
Darüberhinaus sollten die Stadt und diese Heidingsfelder Stadtteil-Verein endlich mal zur Kenntnis nehmen, dass sie woanders nicht so beliebt und noch viel weniger willkommen sind als am jetzigen Standort. Da gehören sie hin, seit 60 Jahren.
Ferner wird das Stadion nächstes Jahr wieder allen Anforderungen genügen, da die Kickers sich kaum in der zweiten liga halten werden können. Und ich bin kein WFV-Fan.
VÖLLIG daneben - insbesondere in dieser Zeit - finde ich die DFL-Anforderungen, mit den gerade kleinere Vereine (wie die Kickers) an den Rand der Insolvenz getrieben werden.
Und das war definitiv nicht als "Kickers-Bashing" gemeint.
hingezogen sind. Und dann wundern sich diejenigen, dass dort alle zwei Wochen ein Spiel stattfindet. Ja, das geht doch nicht! Das Stadion muss verlagert werden! Ein anderer Standort wird aber wieder scheitern. Dann wird wertvolles Ackerland vernichtet, gleichzeitig taucht der Hamster auf. Neue Anfahrstrecken und Parkplätze sind notwendig usw. usw. Dann gibt es ein Stadion so ungefähr im Jahre 2040, wenn es gut läuft.
P.S.: Als dieLickers Bayernliga (damals die Dritte Liga!)-Meuster wurden und in die 2. Liga Süd aufstiegen war schon genau so viel oder gar mehr Lärm da draußen - und kein Nachbar fühlte sich gestört; im Gegenteil: die paar, die es damals gab freuten sich......
"Wie Oberbürgermeister Christian Schuchardt bereits im Zusammenhang mit dem „Aus“ für das alte Kickersstadion verkündet hatte, will sich die Stadt am Bau eines neuen Stadions nicht beteiligen, höchstens an der zu schaffenden Infrastruktur im Stadionumfeld."
Also erst informieren und nicht nur schlau daherreden! Die Infrastruktur wird für jedes Gewerbe- oder Wohngebiet errichtet. Kickers in der 2. Liga nutzt der ganzen Stadt und hat vor Corona die bei weitem GRÖßTE VERANSTALTUNG IN UNTERFRANKEN, mit vor Corona, Saison 2018/19 in der 3. Liga einem Schnitt von über 5.400 Zuschauern/ Heimspiel. Unterstützung für die Infrastruktur durch die Stadt ist daher das mindeste.
Und die genannte Infrastruktur gibts ja auch nicht für 100 K. Das kann locker in einen zweistelligen Millionenbetrag gehen und die Kickers werden alles dafür tun, möglichst wenig für das Stadion und sein Umfeld bauen zu müssen, das ist wohl klar.
Worin der Nutzen der dort auszutragenden Fußballspiele für den Würzburger Steuerzahler besteht, das würde ich gerne wissen.
Die paar Euro die die Zuschauer für die hiesige Gastronomie und den Einzelhandel da lassen, werden die öffentlichen Gelder so schnell nicht wieder reinholen.
Natürlich ließe sich der Neubau / die Sanierung vonSchulen und Bildungseinrichtungen nicht so herrlich öffentlichwirksam ausschlachten und verkaufen wie ein neues Fußballstadion.
Dennoch hieße dies für mich - gerade jtzt aktuell - das Füllhorn in die falsche Richtung zu öffnen.
Fußball ist toll und wichtig, aber ist es das derzeit dringlichste?