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Fussball: Zweite Bundesliga
Kickers-Kapitän Strohdiek: "Trainerwechsel hat uns überrascht"
Der Verteidiger sieht vor dem Nachholspiel in Hannover trotzdem die Mannschaft in der Pflicht. Im Fall des Abstiegs könnte der 33-Jährige weiterhin Teil des Teams bleiben.
'Die Niederlage hatten wir absolut verdient', sagt Kickers-Verteidiger Christian Strohdiek (links, hier gegen Alexander Esswein) zum verlorenen Kellerduell beim SV Sandhausen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | "Die Niederlage hatten wir absolut verdient", sagt Kickers-Verteidiger Christian Strohdiek (links, hier gegen Alexander Esswein) zum verlorenen Kellerduell beim SV Sandhausen.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 09.02.2024 11:28 Uhr

Ist das Nachholspiel der Würzburger Kickers an diesem Donnerstagabend (18.30 Uhr) bei Hannover 96 ein Bonus, ein Ass im Ärmel, das die Rothosen im Abstiegskampf der Zweiten Fußball-Bundesliga noch zücken können? Nein, findet Christian Strohdiek. "Wir haben mehr als genug Bonus aufgebraucht", sagt der Innenverteidiger.

Nach der jüngsten Niederlage in Sandhausen stehen die Rothosen weiterhin auf dem letzten Tabellenrang, zehn Punkte Rückstand beträgt der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz. Bei noch acht ausstehenden Begegnungen scheint ein Sprung ans rettende Ufer kaum noch möglich. "Es geht einfach darum, ein anderes Gesicht zu zeigen und auf die drei Punkte zu spielen", sagt der 33-Jährige deshalb vor dieser Auswärtspartie, die Mitte März aufgrund eines Corona-Falls bei den Niedersachsen abgesagt worden war.

Gefühlt hat das 0:1 in Sandhausen alle Hoffnungen auf den Ligaverbleib zunichte gemacht - auch, wenn dieser rechnerisch noch möglich ist. Weil die Rothosen im ersten Spiel unter Trainer Ralf Santelli aber derart blutleer und uninspiriert aufgetreten sind, ist der Glaube an ein Fußballwunder bei den Allermeisten wohl verpufft. So schlecht wie im Hardtwald hat auch Strohdiek, der im Winter vom SC Paderborn an den Dallenberg gewechselt ist, die Kickers nach eigenem Bekunden noch nie gesehen. "Die Niederlage hatten wir absolut verdient. Und das ist das, was weh tut."

Erklären könne er sich den Auftritt in diesem so wichtigen Spiel nicht. Sich viel vorgenommen und gut trainiert habe das Team - zudem sei nach dem Trainerwechsel ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Nur zu sehen war davon auf dem Rasen nichts. "Der Trainerwechsel kam zu diesem Zeitpunkt schon überraschend für uns. Das war aber nicht ausschlaggebend dafür, dass wir unsere Füße nicht geordnet auf den Platz bekommen haben", sagt Strohdiek mit Blick darauf, dass Ralf Santelli Bernhard Trares nur zwei Tage vor der Partie abgelöst hatte.

Dass Sportvorstand Sebastian Schuppan hinterher die Spieler kritisierte, war in den Augen des Verteidigers richtig und wichtig. "In solchen Situationen darf man kein Blatt vor den Mund nehmen. Es war von jedem Einzelnen zu wenig, das muss man auch so sagen. Dafür steht er auch in der Verantwortung, diese Worte zu wählen. An uns liegt es, es besser zu machen." Ob das in Hannover gelingt, ist die Frage. Ob das den Kickers im Abstiegskampf dann noch überhaupt irgendetwas bringt, die nächste. Es müsste so viel für die Rothosen laufen, wie es seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/96 noch für keine Mannschaft im Keller der Zweiten Liga gelaufen ist.

Strohdieks Vertrag gilt auch für die Dritte Liga

In Sachen Identifikation mit dem Verein - Schuppan hatte kritisiert, dass sich die Verbundenheit der Spieler mit dem Klub auf dem Rasen deutlicher abzeichnen müsste - räumt auch Strohdiek Nachbesserungsbedarf ein. "Es geht darum, dass jeder Spieler sein Ego hintenanstellt und alles dafür tut, dass die Würzburger Kickers erfolgreich Fußball spielen. Das ist ein Punkt, wo wir intern noch anpacken müssen." Wenngleich Strohdiek gegen Sandhausen in der Innenverteidigung ebenfalls nicht brillierte, so ist der Routinier dennoch inzwischen fester Bestandteil der Kickers-Elf. Stellt sich die Frage, ob dies auch im Falle eines Abstiegs noch so wäre. "Ja", gibt der Ex-Paderborner zu Protokoll, das Arbeitspapier wäre auch eine Etage weiter unten, in Liga drei, gültig.

Mit eben jenen Themen muss sich Schuppan nun beschäftigen, intensiver als noch vor einigen Wochen. Zweigleisige Planungen sind für eine kommende Saison normal, doch nach der jüngsten Niederlage müssen die Kickers ihren Fokus eigentlich nur noch auf die Dritte Liga richten. Dass sich das auch auf die Aufstellung auswirken dürfte, war bereits am vergangenen Wochenende zu sehen: Mit Tobias Kraulich und Robert Herrmann standen zwei Spieler in der Anfangsformation, die bisher kaum zum Einsatz gekommen waren, nach einem Abstieg aber wohl immer noch an Bord wären. Akteure wie Rajiv van La Parra und Douglas saßen nur auf der Bank, Stefan Maierhofer war noch nicht einmal Teil des Kaders. Man darf gespannt sein, wie die Startelf in Hannover aussehen wird.

 
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Kommentare
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  • K. F.
    was nützen ständige trainerwechsel wenn die mannschaft so spielt, dass es nicht zum sieg reicht? die mannschaft ist auch nicht besser wie ihr trainer. wenn die 2. liga zu hoch für die kickers ist, dann sollte man halt wieder 3. liga spielen. würzburg ist keine millionenstadt, die sich teure spieler leisten kann, wie der fcb
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  • R. M.
    Kickers mit dem FCB zu vergleichen ist lächerlich.
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