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Fussball: Zweite Bundesliga
Ralf Santelli: Wer ist der neue Trainer der Würzburger Kickers?
Der bisherige Cheftrainer des FWK-Nachwuchsleistungszentrums folgt auf Bernhard Trares und übernimmt die Rothosen zusammen mit Sebastian Schuppan. Ist er der Aufgabe gewachsen?
Er wird bei den verbleibenden neun Zweitliga-Partien am Seitenrand der Würzburger Kickers stehen: Ralf Santelli übernimmt zusammen mit Sportvorstand Sebastian Schuppan vorerst bis auf Weiteres das Traineramt bei den Rothosen.
Foto: Silvia Gralla | Er wird bei den verbleibenden neun Zweitliga-Partien am Seitenrand der Würzburger Kickers stehen: Ralf Santelli übernimmt zusammen mit Sportvorstand Sebastian Schuppan vorerst bis auf Weiteres das Traineramt bei den ...
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:58 Uhr

Die Rollenverteilung beim Mannschaftstraining der Würzburger Kickers am Freitagnachmittag war nicht zu übersehen. Zwar treten Ralf Santelli, bislang Cheftrainer im Nachwuchsleistungszentrum des Klubs, und Sportvorstand Sebastian Schuppan die Nachfolge des beurlaubten Bernhard Trares offiziell und "bis auf Weiteres" als Duo an. Auf dem Platz stand aber nur der Deutsch-Italiener. Schuppan beobachtete das Treiben auf dem Gelände in Randersacker zwar ebenfalls in grauer Trainingsjacke, aber nur von der Seitenlinie aus. Für vermutlich vorerst neun Spiele in der Zweiten Fußball-Bundesliga wird Santelli die Geschicke der Rothosen leiten. Ist er der Aufgabe gewachsen?

Der Inhaber der Uefa-Pro-Lizenz hat kaum Erfahrung mit Profiteams. Für sieben Spiele war der 52-Jährige Cheftrainer des damaligen Drittligisten Wacker Burghausen, der den Klassenerhalt nur aufgrund des Rückzugs des BSV Kickers Emden noch schaffte. Das war in der Spielzeit 2008/2009, also vor nunmehr zwölf Jahren. Danach hatte sich der gebürtige Waiblinger als Co-Trainer von Arminia Bielefeld, Carl Zeiss Jena und Jahn Regensburg verdingt. Über Stationen in der Jugend des TSV 1860 Rosenheim und Red Bull Salzburg sowie als Coach des Kreisligisten SV Hohenlinden kam Ralf Lorenzo Santelli, so der volle Name, im Juli 2019 nach Würzburg.

Wer Santelli bei dessen erster Einheit als neuer Rothosen-Trainer durch das Zaungitter - das Trainingsgelände in Randersacker war auch für Pressevertreter nicht zugänglich - beobachtete, der konnte schnell ahnen, dass der Deutsch-Italiener zuletzt mit der Ausbildung von jungen Spielern betraut war. Immer wieder unterbrach er das Geschehen - mal, um zu loben, mal, um zu erklären. Laut wurde es an diesem Karfreitag nie. Waberten ab und zu ein paar deutlich schwäbisch eingefärbte Wortfetzen über den Trainingsplatz und durch den Zaun hindurch, waren es meist Verbesserungsvorschläge zum Stellungsspiel, zum Anlaufen oder zur Spieleröffnung. Den Profis wurde der Fußball erklärt.

Im Mai vergangenen Jahres erzählte der Fußballlehrer im Interview mit dieser Redaktion von seiner Vorstellung vom Fußball. Bleibt Santelli seinen Prinzipien treu, können die Kickers-Fans im Endspurt dieser Saison auf Offensiv-Fußball hoffen. "Ich gewinne lieber 3:1 als 1:0", sagte er damals. Mit einer defensiven Grundausrichtung könne er nur wenig anfangen. Sein Sportvorstand und nun Trainer-Partner klang im Gespräch zu Beginn dieser Woche noch anders: "Dass sich ein Abstiegskandidat aus dem Tabellenkeller herausspielt, das habe ich noch nie gesehen", sagte Schuppan da. Trotzdem ist die Wahl auf Santelli als Trares-Nachfolger gefallen.

Sehen Schuppan & Co. in Santelli womöglich einen Kandidaten für die Zukunft? Dass ein NLZ-Cheftrainer gut mit jungen Spielern kann, ist Grundvoraussetzung. Insofern wäre der Sohn eines italienischen Gastarbeiters vielleicht keine schlechte Wahl, um im Fall des Abstiegs in der kommenden Drittliga-Saison ein junges Team aufzubauen. Der Fakt, dass Santelli jedoch zusammen mit einem Sportvorstand ein Trainergespann bildet und nicht alleine agiert, deutet jedoch auf eine Interimslösung hin. Wie Felix Magath zu dieser Entscheidung steht, ist nicht bekannt. Dass der früher selbst nie höherklassig spielende Santelli jedoch allzu hoch in der Gunst des Beraters, der eher bundesligaerfahrenes Personal als Trainer bevorzugt hatte, steht, darf zumindest bezweifelt werden.

 
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Kommentare
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  • euroknacki
    Herr Santelli ist nur eine Übergangslösung, der Zug ist nämlich abgefahren!
    Die Kickers können vieles wieder gutmachen und Schiele zurückholen, denn
    nur er hat schon bewiesen mit wenigen Mitteln Erfolg zu haben!
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zu verlieren hat Herr Santelli jedenfalls nichts! - egal wie es ausgeht.
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