Die Würzburger Kickers und ihre Spielführer, das war vor allem in der abgelaufenen Zweitliga-Saison eine nicht enden wollende Geschichte. Sechs verschiedene Akteure trugen die Binde am Arm. Auch das sollte zu dieser Saison in der 3. Liga anders werden: Trainer Torsten Ziegner hatte mit Christian Strohdiek schon früh seine Führungsfigur gefunden. "Ein echter Leadertyp, auch in der Kabine" sei der 33-Jährige. Zuletzt blieb dem Routinier zweimal nur der Platz auf der Reservebank.
Strohdiek, bei den Niederlagen in München (0:1) und gegen Verl (0:1) von Beginn an dabei, musste sowohl beim DFB-Pokal-Spiel gegen den SC Freiburg (0:1) als auch in der Liga in Mannheim (1:1) zuschauen. Statt des Kapitäns brachte Ziegner, der in diesen beiden Partien von Dreier- auf Viererkette umgestellt hatte, Tobias Kraulich und Lars Dietz in der Innenverteidigung. Beide erledigten ihre Aufgaben zur Zufriedenheit des Trainers. Auch in der Schlussphase gegen Mannheim sah Ziegner keinen Anlass dazu, seinen Spielführer als stabilisierenden Faktor aufs Feld zu schicken. Stattdessen hoffte er mit der Einwechslung des flinken Ryan Adigo auf Umschaltmomente und somit den Lucky Punch.
Ob Strohdiek auch im Toto-Pokal-Spiel beim TSV Großbardorf am Mittwochabend (17.45 Uhr) nur der Platz auf der Bank bleibt? Feststeht, dass die Kickers mit dem Duo Dietz und Kraulich in der Viererkette deutlich geordneter wirken. Wahrscheinlich ist aber auch, dass Ziegner, wie schon beim Duell in der letzten Pokalrunde mit dem mittelfränkischen Bezirksligisten SV Gutenstetten-Steinachgrund (9:0), Akteuren wie Louis Breunig Spielzeit geben und die ein oder andere Umstellung probieren wird. Der Vergleich mit dem Bayernligisten könnte aber auch für Strohdiek eine gute Gelegenheit sein, wieder in seinen Rhythmus zu finden.
Ein Sieg ist im Grabfeld Pflicht
Das Ziel für die Partie im Grabfeld ist klar. "Wir müssen alles geben", sagt Ziegner. "Wir wollen in die nächste Runde einziehen." Ein Sieg bei den Galliern ist Pflicht, zumal der Gewinn des Toto-Pokals nicht nur einen Titel, sondern auch die Qualifikation für den DFB-Pokalwettbewerb bedeuten würde.
Ein Spaziergang aber wird das Duell schon aufgrund der Gegebenheiten in der Bioenergie-Arena nicht, sagt Dominik Meisel, der die Großbardorfer bereits seit seiner Jugendzeit kennt: "Sie spielen sehr robust und kommen über ihre Körperlichkeit. Dafür spielt ihnen die hitzige Atmosphäre in ihrer engen Arena sicher in die Karten. Aber auch schmale Spielfelder haben ihren Charme. Großbardorf wird auf jeden Fall eine harte Nuss."
Karten für das Pokalspiel beim TSV Großbardorf gibt es am Mittwoch ab 16.30 Uhr an der Tageskasse. Eine Ticketbeschränkung gibt es nicht, da der Bayernligist laut eigenen Angaben "mit der aktuellen Verordnung ausreichend Sitz- und Stehplätze" anbieten könne. Erlaubt sind maximal 1500 Zuschauer, 200 davon auf Stehplätzen.