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Fußball: Bayernliga
Keine Mätzchen vor dem Derby zwischen dem WFV und Karlburg
Der Würzburger FV empfängt den TSV Karlburg in der Fußball-Bayernliga Nord. Die Trainer beider Teams, Harald Funsch und Markus Köhler, haben zueinander ein besonderes Verhältnis.
Harald Funsch und der Würzburger FV erwarten an diesem Samstag in der Fußball-Bayernliga Nord den direkten Konkurrenten TSV Karlburg an der Mainaustraße. Zu Karlburgs Coach Markus Köhler hat der Würzburger Trainer ein besonderes Verhältnis.
Foto: Heiko Becker | Harald Funsch und der Würzburger FV erwarten an diesem Samstag in der Fußball-Bayernliga Nord den direkten Konkurrenten TSV Karlburg an der Mainaustraße.
Jürgen Sterzbach
 und  Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 14.02.2024 01:09 Uhr

Wenn der Würzburger FV und der TSV Karlburg an diesem Samstag (14 Uhr) auf der Sepp-Endres-Sportanlage an der Mainaustraße aufeinandertreffen, geht es für beide Mannschaften um viel. In der Fußball-Bayernliga Nord sind die zwei unterfränkischen Vertreter unmittelbare Nachbarn im unteren Tabellendrittel und zwar auf den Plätzen 14 und 13.

"Wir können uns vorzeitig in eine Situation bringen, in der wir uns eigentlich erst zur Winterpause befinden wollten. Wir haben jetzt die Chance, der Zeit etwas voraus zu sein", sagt Würzburgs Trainer Harald Funsch zu den Möglichkeiten, die diese Partie seiner Mannschaft bietet.

Bei einem Heimsieg würden die Blauen in der Tabelle mit Karlburg die Plätze tauschen und auf einen Nichtabstiegsplatz steigen. Seine Mannschaft kommt weiter von unten, war zwischenzeitlich Vorletzter, und holt gerade auf. In vier der letzten fünf Spiele haben die Zellerauer gepunktet. Zuletzt gelang ihnen das auswärts bei der DJK Vilzing (1:1).

Warum Karlburg als Gegner schwieriger ist als Vilzing

Seit sechs Spielen warten dagegen die Karlburger auf einen Sieg. Erst erzielte die Mannschaft von Trainer Markus Köhler vier Unentschieden in Serie, dann kassierte sie zwei Niederlagen beim TSV Großbardorf (0:1) und gegen den TSV Abtswind (0:2).

Trotz unterschiedlicher Trendrichtungen erwartet Funsch "einen Vergleich auf Augenhöhe". Die Tagesform könne entscheidend sein, zudem nennt er den Heimvorteil, "denn wir haben am Platz die Unterstützung unserer Leute". Dennoch sei Karlburg als Gegner schwieriger als Vilzing. "Dort konnten wir frei ins Spiel gehen. Jetzt müssen wir die richtige Balance zwischen gewinnen wollen und Geduld haben finden." Seine Mannschaft wisse, dass sie das Spiel nicht überhastet angehen dürfe.

Funsch schätzt die Karlburger, die er selbst zwischen 2003 und 2010 trainierte, als Gegner, "der egal in welcher Formation und mit welchen Leuten immer 150 Prozent gibt". Man müsse nur mal auf ihre geringe Anzahl an Niederlagen in dieser Saison schauen, um die Schwere der Aufgabe zu erkennen. Nur sieben sind es, da haben manche Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte häufiger verloren. Gäbe es nicht die vielen Unentschieden, stünde Karlburg wohl selbst weiter oben. Auch das Hinspiel zwischen Karlburg und den Nullvierern endete 2:2.

Kein Geplänkel, keine Mätzchen vor dem direkten Duell

Mit Karlburgs Trainer verbinde ihn seit der gemeinsamen Zeit in der Au eine Freundschaft. Funsch holte Markus Köhler als 17-Jährigen zur ersten Mannschaft: "Auf dem Platz hat er für andere mitgedacht." Deshalb sei ihm früh klar gewesen, dass dieser Junge später mal Trainer werden würde.

Ein Bild aus alten Tagen: 2005 war es, als sich Markus Köhler (Dritter von rechts) als Spieler aus der eigenen Jugend und sein damaliger Trainer Harald Funsch (rechts) für ein Foto der Neuzugänge beim TSV Karlburg aufstellten.
Foto: Uli Sommerkorn | Ein Bild aus alten Tagen: 2005 war es, als sich Markus Köhler (Dritter von rechts) als Spieler aus der eigenen Jugend und sein damaliger Trainer Harald Funsch (rechts) für ein Foto der Neuzugänge beim TSV Karlburg ...

Wenn beide nun mit ihren Bayernliga-Mannschaften aufeinandertreffen, gebe es "keine Spielchen" im Vorfeld. Telefoniert, was sie sonst regelmäßig und meist über Fußball täten, hätten sie in dieser Woche nicht. Extra absprechen mussten sie das freilich nicht. "Ich muss diesmal ja überhaupt keine Fährten legen, denn wir zwei sind für den anderen jeweils ein völlig offenes Buch", sagt Funsch.

Also kein taktisches Geplänkel, keine Mätzchen, keine vagen Aussagen, wer wohl spielen könnte und wer nicht. "Markus weiß schließlich genau, wie ich denke und spiele. Er kann ein Fußballspiel lesen und sieht auch das, was nicht in den Lehrbüchern steht", lobt Funsch seinen Gegenüber. Wenn beide miteinander über Fußball sprechen, lerne er noch immer was dazu. Diesmal werden sie sich vor allem nach dem Spiel austauschen, das sei sicher, meint Würzburgs Trainer.

Markus Köhler tritt an diesem Samstagmit dem TSV Karlburg in der Fußball-Bayernliga gegen den Würzburger FV und seinen ehemaligen Trainer Harald Funsch an. Die Karlburger wollen im Auswärtsspiel an der Mainaustraße ihren Nichtabstiegsplatz verteidigen.
Foto: Hans Will | Markus Köhler tritt an diesem Samstagmit dem TSV Karlburg in der Fußball-Bayernliga gegen den Würzburger FV und seinen ehemaligen Trainer Harald Funsch an.

Darauf angesprochen, ob er etwas von seinem früheren Trainer Funsch übernommen habe, gibt sich Köhler eher zurückhaltend: "Ich denke, ich habe von jedem Trainer etwas mitgenommen. Das baut man mit der eigenen Persönlichkeit zu etwas Neuem zusammen." Schließlich sei jeder Trainer ein unterschiedlicher Mensch. "Da bringt es nichts, jemanden zu kopieren", ergänzt der 34-Jährige.

Karlburg fehlt momentan die Effizienz im Abschluss

Zu Köhlers Art gehört, auch nach Misserfolgen nicht alarmistisch zu werden. So war es auch nach den jüngsten zwei Niederlagen. "Vor vier Jahren waren wir froh, wenn wir gegen den WFV ein Testspiel bestreiten durften. Jetzt stehen wir vor dem WFV – und diese Position wollen wir verteidigen," sagt Karlburgs Trainer und verweist darauf, dass seine Mannschaft zuletzt gar nicht mal schlecht gespielt habe. Gefehlt habe lediglich die Effizienz im Abschluss, die es wiederzuerlangen gelte.

Das allerdings gegen einen Gegner, der seinen Stil seit Funschs Amtsantritt Ende August verändert habe: "Die treten wesentlich kompakter auf als zuvor", sagt Köhler mit Blick auf die zuletzt wenigen Gegentore der Zellerauer.

Den Gastgebern steht laut ihres Trainers der gleiche Kader wie vor einer Woche in Vilzing zur Verfügung, dazu kämen U-19-Spieler, die nach ihrem Sieg über den 1. FC Nürnberg im Verbandspokal "gerade voll im Saft" stünden. Auf Karlburger Seite sind die zuletzt angeschlagenen Fabio Gobbo, Max Lambrecht und Maximilian Franz wieder voll belastbar, es fehlen lediglich die langzeitverletzten Marvin Schramm und Adrian Winter.

Abgesagt wurden inzwischen sechs für diesen Spieltag geplanten Bayernliga-Spiele: Bayern Hof – Hof, Vilzing – Cham (beide verlegt), Ansbach – Vatan Spor Aschaffenburg (mehrere Corona-Fälle bei Vatan Spor), Gebenbach – Ammerthal (Sportplatz in Gebenbach gesperrt), Großbardorf – Eintracht Bamberg, Seligenporten – Don Bosco Bamberg (beide Unbespielbarkeit des Platzes).

 
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  • d. e.
    Ich hoffe, das beiden Mannschaften die Klasse halten.
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