Zweimal hatten der TSV Karlburg und der TSV Abtswind in der Bayernliga zuvor gegeneinander gespielt – und beide Male war es mit einem 0:0 ausgegangen. Im dritten Aufeinandertreffen am Samstagnachmittag fielen dann aber Tore. Beide für den TSV Abtswind, der sich mit 2:0 (0:0) auf dem Karlburger Sportplatz in der Au durchsetzte.
Die Gäste setzten der Torlosigkeit Mitte der zweiten Spielhälfte mit einem Doppelschlag ein Ende. Binnen zweier Minuten wurde aus dem 0:0 ein 2:0 für Abtswind. Beide Male hieß der Wegbereiter Severo Sturm, der nach Sololäufen am Karlburger Strafraum erst Lukas Huscher bediente, der zum 0:1 traf (66.), und dann Ferdinand Hansel, der das 0:2 markierte (68.). "Das waren Kontersituationen, die wir beide nicht gut verteidigt haben", erklärte Karlburgs Trainer Markus Köhler, bei dessen Team die beiden Gegentreffer Wirkung zeigten. Denn wirklich in Verlegenheit brachte die Heimelf den Gast in den Schlussminuten nicht mehr.
Dicke Tormöglichkeit gleich zu Beginn
Besagte Verlegenheiten hatte es für Abtswind eher in der ersten Spielhälfte gegeben. "Wir haben mit zwei Innenverteidigern begonnen, die zuletzt nicht gespielt haben. Da hat etwas die Sicherheit gefehlt", erklärte Abtswinds Trainer Claudiu Bozesan die anfänglichen Schwierigkeiten von Alex Beier und Pascal Henninger. So wie in der zweiten Spielminute, als der Karlburger Jonas Leibold bei einem Konter den Weg durchs Zentrum der Gäste-Abwehr fand, den Ball aber freistehend am Tor von Keeper Felix Reusch vorbeischob. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hatten beide Teams weitere Möglichkeiten, unter anderem beim Pfostenschuss des Abtswinders Frank Hartlehnert (30.).
Nach der Pause kam von den Hausherren in der Offensive nicht mehr viel, während Abtswind die Partie mit dem Doppelschlag entschied. "Wir sind von Minute zu Minute sicherer geworden", stellte Claudiu Bozesan fest. Und sein Kollege Markus Köhler meinte: "Es war klar, dass der, der hier das erste Tor schießt, einen großen Vorteil hat."
Feiernde Gäste an nassgrauem Samstag
Als Referee Markus Hertlein die Begegnung an diesem nassgrauen Samstagnachmittag abgepfiffen hatte, feierten die Gäste ihren Sieg mit lautstarken Rufen und Gesängen. Mit den drei Punkten hatte Abtswind seine Stellung im Mittelfeld der Bayernliga-Tabelle gefestigt.
Auf Karlburger Seite blickte man indes in viele betretene Gesichter. Nach dem 1:1 des Würzburger FV beim Titelfavoriten Vilzing ist der Vorsprung von Markus Köhlers Team auf Abstiegsrelegationsplatz 14 auf einen Punkt geschrumpft. Und bei den auf Platz 14 liegenden Würzburgern ist Karlburg am kommenden Samstag, 20. November, zu Gast. Doch von einer Endspiel-Situation will der Karlburger Trainer nicht sprechen und setzt stattdessen darauf, dass sein Team, das seit drei Partien kein Tor mehr erzielt und seit 5. Oktober 2019 kein Bayernliga-Heimspiel gewonnen hat, wieder in die Spur kommt: "Wir haben uns nach dem Aufwand, den wir regelmäßig treiben, einfach vergessen, zu belohnen. Aber auch das wird wiederkommen."
