Die U-19-Junioren des Würzburger FV haben in der dritten Runde des Verbandspokals den 1. FC Nürnberg mit 2:1 (2:0) rausgeworfen, und das nicht mal unverdient. Besonders in der ersten Halbzeit, in der die Zellerauer sich eine 2:0-Führung erspielten, hatten sie die deutlich besseren Chancen und führten durch Tore von Fabio Hock und Tim Herbert auch verdient.
Nach nur sechs Minuten gingen die Blauen in Führung. Hannes Heß überlief auf der rechten Seite seinen Gegenspieler und brachte den Ball in die Mitte, wo Hock den Ball annahm und ins lange Eck schoss.
Würzburger Matchplan geht voll auf
Der Tabellenführer der U-19-Bundesliga Süd-Südwest war wohl nicht nur von den 450 Zuschauern an der Mainaustraße, sondern auch von der Gegenwehr des Bayernligisten beeindruckt und ließ sich immer wieder von den überfallartigen Kontern der Zellerauer überraschen.
"Wir haben uns vorgenommen sie früh anzugreifen und sie so nicht ins Spiel kommen zu lassen", erklärte FV-Trainer Christian Breunig.
Torhüter Julian Schmidt hatte das ebenfalls verinnerlicht. Nach einer guten halben Stunde pflückte er sich eine Ecke herunter und schlug einen schnellen Abschlag auf Hock. Dieser legte quer, jedoch scheiterte Stürmer Elyesa-Adem Korkmaz an Nicolas Ortegel im Nürnberger Tor. Die WFV-Offensive setzte Ortegel weiterhin unter Druck, dessen Befreiungsschlag etwas zu kurz war, so dass Tim Herbert aus über 20 Metern mit seinem Kopfball ins leere Tor traf. "Wir waren in der ersten Halbzeit auch die zwei Tore besser", fand Breunig.
Nach dem Ausgleich nicht eingeknickt
Zwar hatte die Club-U-19 wie erwartet mehr Ballbesitz, brachte damit aber wenig zustande. Deren Trainer Andreas Wolf nutzte die Partie, um Leistungsträgern eine Pause zu geben und Spielern, die bisher in der Liga nur selten zum Einsatz gekommen waren, eine Chance. "Wir haben es vom Kopf her nicht richtig angenommen, eben ein klassisches Pokalspiel", sagte Wolf nach der Partie sichtlich angefressen und ratlos ob der Leistung seines Teams, nicht ohne aber die Gäste zu würdigen, die am Ende der verdiente Sieger gewesen seien.
Nach dem Anschlusstor von Dennis Koc (72.) waren die Hausherren auf einmal wieder wacher. "Nach der Pause hat man gemerkt, dass wir viel investieren mussten", erklärte Breunig und fügte hinzu: "Es hat mich gefreut, dass wir nicht eingeknickt sind, sondern zugelegt haben und uns ein drittes Tor verdient gehabt hätten." Korkmaz traf aber nur den Pfosten. Würzburgs Torhüter hatte sein Team zuvor gegen Niklas Hahn vor dem möglichen Ausgleich bewahrt.
Zwei Rote Karten gegen den Club
Nach einer Rangelei mit Korkmaz schlug Club-Verteidiger Ben Fischer mit dem Ellenbogen nach, Schiedsrichter David Kern aus Wülfershausen stellte erst Fischer (90.) und kurz danach auch Nürnbergs Kapitän Pedro Narciso Muteba (90.+2) vom Feld, der an der Außenlinie unnötig hart einstiegen war. "Der Club hat angefangen, etwas dreckig zu spielen, jedoch sind unsere Jungs ruhig geblieben", kommentierte Breunig den Einzug in die nächste Pokalrunde.
Seine Spieler verzichteten bei kalten Temperaturen am Sonntagmittag beim Jubeln auf eine Wasserdusche für den Trainer. "Das können wir am Saisonende machen", sagte Breunig. Und vielleicht dann, wenn weitere solche Leistungen zum Aufstieg in die Bundesliga reichen?
Außenseiter in der Aufstiegsrunde
"Wenn das klappt, können mich die Jungs mit allem überschütten, worauf sie Lust haben", sagte der 43-Jährige, der nun im fünften Jahr die U 19 beim WFV betreut und vor kurzem als Vierter der Bayernliga die Bundesliga-Aufstiegsrunde erreichte, in der aber 1860 München und Jahn Regensburg klare Favoriten seien.
Ihn freue es besonders, dass in seinem Team einige Jungs spielten, die in den Nachwuchsleistungszentren der Würzburger Kickers und Schweinfurt 05 zuvor aussortiert wurden, da den dort Verantwortlichen deren Können nicht ausgereicht habe, konnte er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen.
Glückwunsch!
Glückwunsch und allerhöchster Respekt von einem Kickers Fan.