Als TSV-Torwart Marvin Fischer-Vallecilla in der 93. Spielminute den letzten Würzburger Angriff festhielt und Schiedsrichter André Denzlein die Partie sogleich abpfiff, war klar: Der TSV Karlburg bleibt das einzige ungeschlagene unterfränkische Team in der Fußball-Bayernliga. Am Mittwochabend behielt die Mannschaft von Trainer Markus Köhler beim 2:2 (1:1) gegen den Würzburger FV zumindest einen Punkt auf dem heimischen Sportplatz in der Au.
Ein paar Minuten hatte die Heimelf sogar vom Sieg träumen dürfen, nachdem Pascal Jeni einen Konter per Kopf nach entschlossener Vorbereitung von Adrian Winter mit der 2:1-Führung abgeschlossen hatte (68.). Doch die Würzburger Schlussoffensive wurde durch den Treffer von Emir Bas mit dem verdienten 2:2-Ausgleichstreffer belohnt (77.), aber zu mehr reichte es nicht für die Zellerauer.
Zu platt zum Jubeln
"Natürlich braucht es Spielglück und einen guten Torwart", gab Karlburgs Trainer Köhler zu und lobte gleichzeitig den Einsatzwillen seiner Spieler: "Wenn man sieht, was die Jungs über 90 Minuten laufen, die können kaum noch jubeln."
Speziell in den ersten 25 Minuten hatten die Gäste richtig Druck gemacht und Karlburg kaum zur Entfaltung kommen lassen. Und doch hatten die Einheimischen bei einem Konter eine Riesenchance, als Pascal Jeni bei einem Konter frei vor WFV-Keeper André Koob auftauchte, der Keeper den Schuss noch verlangsamte und Lukas Imgrund den Richtung Tor hoppelnden Ball gerade noch von der Linie kratzte (11.). Sonst aber waren die Würzburger Chef auf dem Sportplatz in der Au und gingen fast folgerichtig in Führung. Simon Schäffer sorgte für Jubel bei den Blauen, als er sehenswert einen Freistoß in den Winkel zirkelte (21.).
"Natürlich waren wir die erste halbe Stunde wirklich stark. Aber dann hat man gesehen, warum Karlburg noch nicht verloren hat", erklärte WFV-Trainer Berthold Göbel. Zwar war sein Team auch in den letzten Minuten das bessere Team, "doch wir hätten auch verlieren können", spielte Göbel auf die Konterchance des Karlburgers Cedric Fenske an, der fünf Minuten vor Schluss den Ball übers Tor schoss.
Warum die Mannschaft von Trainer Berthold Göbel nach der starken Anfangsphase den Fuß vom Gas nahm, darf als Rätsel gelten. Karlburg schwamm sich plötzlich frei und spielte mutiger als zuvor nach vorne. Mehrmals brachten die Hausherren die Abwehr vor Keeper Koob in Verlegenheit. Als der Schlussmann einen Schuss von Steffen Bachmann zur Seite abprallen ließ, war Mittelfeldspieler Jan Wabnitz zur Stelle und staubte zum 1:1 ab. Und auch in der zweiten Hälfte hielten die Hausherren mit und trotzten so dem WFV einen Punkt ab.
Beim WFV war keine Spielanlage zu sehen.