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Basketball: Bundesliga
Jhivvan Jackson führt die Würzburg Baskets in Berlin zu einem Sieg, der Selbstvertrauen für die Italien-Reise gibt
Beim Erfolg in Berlin gewinnt der Basketball-Bundesligist trotz einiger Schiedsrichter-Entscheidungen, die für Unverständnis sorgten. Der Spielbericht zum Sieg.
Wieder ist Jhivvan Jackson (am Ball) den Verteidigern der Berliner entwischt. Der Aufbauspieler der Würzburger erzielte sensationelle 39 Punkte.
Foto: Uwe Koch | Wieder ist Jhivvan Jackson (am Ball) den Verteidigern der Berliner entwischt. Der Aufbauspieler der Würzburger erzielte sensationelle 39 Punkte.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 31.03.2025 02:33 Uhr

Die FIT/One Würzburg Baskets haben im Kampf um die Play-offs ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Dank des überragenden Jhivvan Jackson, der mit 39 Punkten eine neue Karrierebestleistung in der Bundesliga aufstellte, gewannen die Unterfranken beim Euroleague-Klub Alba Berlin mit 84:80 (44:42). "Der Erfolg gibt uns Selbstvertrauen für das kommende Spiel", meinte der Würzburger Topscorer beim übertragenden Streaming-Dienst DYN mit Blick auf das entscheidende Champions-League-Spiel an diesem Mittwoch im italienischen Derthona.

Die Würzburger erwischten den deutlich besseren Start und führten zwischenzeitlich sogar mit 17:5 in der Berliner Uber Arena. Obwohl sie am vergangenen Mittwoch zwei Verlängerungen spielen mussten, dürften sie trotzdem das frischere Team gewesen sein, denn Alba bestritt erst am Freitagabend das schwierige Auswärtsspiel bei Panathinaikos Athen in der Euroleague. Nur 44 Stunden lagen für die Berliner zwischen den beiden Spielen.

Wank und Kone zurück im Team

Dass bei den Würzburgern der am Mittwoch erkrankt fehlende Lukas Wank und auch Bazou Kone nach längerer Verletzungspause wieder im Kader standen, half den Baskets ebenfalls. Besonders Kone nahm im ersten Viertel mit fünf Punkten gleich Einfluss aufs Spiel. Mit Aubrey Dawkins und Nelson Phillips fehlten ihnen aber zwei große Flügelspieler noch verletzt.

Die Berliner hatten vor knapp zwei Wochen ihren Trainer gewechselt und den im Januar zu Alba geholten Spanier Pedro Calles befördert. Verändern wollte der 41-Jährige vor allem die Defensive. Durch mehr Druck beim gegnerischen Ballvortrag wollen die "Albatrosse" mehr Ballgewinne erzeugen. Nach 27 Würzburger Punkten im ersten Viertel klappte das im zweiten Abschnitt dann auch besser. Offensiv bereitete Yanni Wetzell den Würzburgern unter dem Korb Probleme. Elf Zähler erzielte der Neuseeländer, der mittlerweile auch einen deutschen Pass besitzt, bis zur Pause.

Jackson hält die Baskets in Führung

Meist wurde er dabei vom Isländer Martin Hermannsson in Szene gesetzt. Das monierte Trainer Sasa Filipovski in einer Auszeit auch lautstark. Die Würzburger brachten sich im zweiten Viertel um den Lohn einer eigentlich starken ersten Halbzeit, und zwar auch, weil sie am Sonntag bis zur Pause nicht gerade von den Schiedsrichtern bevorzugt wurden. Denn die Unparteiischen fielen dabei immer wieder auf die Foul-Schinderei der Hauptstädter herein. Einige Unkonzentriertheiten wie Jacksons Foul an Matt Thomas beim Dreipunktewurf oder mehrere Offensiv-Rebounds nach Berliner Freiwürfen kosteten dem Filipovski-Team den Vorsprung.

Im dritten Viertel verteidigte vor allem Jackson weiterhin die knappe Führung. Kritisch wurde es immer dann, wenn der puerto-ricanische Aufbauspieler auf der Bank eine kurze Verschnaufpause nahm. Die nächsten Punkte von Kone, der im Schnellangriff mit Foul erfolgreich abschloss und den fälligen Bonus-Freiwurf verwandelte, taten dem Spielstand aus Sicht der Domstädter sehr gut.

Wichtige Aktion von Fabian Bleck

Im Schlussviertel setzte sich die Jhivvan-Jackson-Show fort. Erst 3:37 Minuten vor Schluss gelang es den Gastgebern zum ersten Mal, durch einen Dreier von Matt Thomas in Führung zu gehen. Mit Zac Seljaas, der auch noch sein fünftes Foul dafür bekam, wurde ausgerechnet ein Würzburger dafür bestraft, als er ein vermeintliches Foul schinden wollte. Die Gastgeber setzten sich im Anschluss auf 80:73 ab.

Doch Jackson wollte sich mit der sechsten Niederlage in Serie nicht abfinden. "Wir sind als Team zusammengeblieben, und meine Teamkollegen haben dafür gesorgt, dass ich frei bin. Und dann sind meine Würfe eben gefallen", berichtete der 26-Jährige.

Innerhalb der letzten 1:39 Minuten drehte er die Partie mit einem 11:0-Lauf. Der Dreier zum 82:80 brachte die Baskets auf die Siegerstraße, besiegelt wurde der Erfolg aber schließlich vom oft gescholtenen Fabian Bleck. Der Centerspieler nahm im letzten Berliner Angriff clever das Offensiv-Foul gegen Will McDowell-White an. Die Entscheidung der Schiedsrichter hielt auch der Videoüberprüfung stand. Als die Unparteiischen das am Spielfeld verkündeten, brandete Jubel auf der Würzburger Bank und im Fanblock auf, während der Rest der Halle verstummte.

Basketball: Bundesliga, Männer
Alba Berlin – FIT/One Würzburg Baskets 80:84 (19:27, 23:17, 15:18, 23:22)

Berlin:
Wetzell 19, Schneider 14, Thomas 11, Mattisseck 8, Delow 6, Baker 4, Olinde 4, Hermannsson 3, McDowell-White 3, Procida 3, Rapieque 3, Spagnolo 2.
Würzburg: Jackson 39, Seljaas 16, Kone 10, Mintz 8, Steinbach 5, Lewis 4, Klassen 2, Bleck, Wishart, Wank, Ugrai, Skladanowski (beide nicht eingesetzt).
Rebounds: 37 – 29. Vorlagen: 24 – 8. Ballverluste: 20 – 15. Treffer aus dem Feld: 26/54 (48%) – 28/59 (48%). Dreier: 12/26 (46%) – 9/22 (41%). Freiwürfe: 16/29 (55%) – 19/23 (83%). Schiedsrichter: Carsten Straube, Armin Mutapcic, Dogu Berk Innal. Zuschauende: 8769.

 
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