Um diese Plätze geht es in der Kreisliga Würzburg 1: Der Erste steigt in die Bezirksliga auf, der Zweite probiert es in der Aufstiegsrelegation, der Drittletzte sowie Vorletzte spielen um den Klassenerhalt und der Letzte steigt direkt in die Kreisklasse ab. Alles wie gehabt, sofern die Saison 2021/22 mal wieder regulär zu Ende gespielt werden kann.
Die Teams
15 Mannschaften treten in der Liga an – doch es waren mal 16. Nicht mehr dabei sind der Bezirksliga-Aufsteiger SG Buchbrunn-Mainstockheim, der Vorjahresvierte Bayern Kitzingen, der seine Mannschaft aus der Kreisliga abgemeldete, sowie die Absteiger SC Lindleinsmühle und SV Geroldshausen, die nach nur einer Saison wieder zurück in die Kreisklasse mussten.
Gelchsheim und Oberpleichfeld sowie Bütthard und Schwarzach liegen am weitesten auseinander: 48 Kilometer müssen die Auswärtsmannschaften hier bis zum Spielort zurücklegen.
Die Ziele
Zurückhaltend äußerten sich die Vereine nach der monatelang spielfreien Zeit. Die Klasse halten, wollen mehrere Teams: Sonderhofen, Oberpleichfeld, Bütthard, Sickershausen sowie die beiden Aufsteiger Gelchsheim und die Spielgemeinschaft (SG) aus Sommer- und Winterhausen wären zufrieden, wenn sie am Saisonende nicht auf einem Abstiegsplatz stünden.
Höhere Ambitionen hegen Heidingsfeld und Eibelstadt, die beide einen Platz unter den ersten Fünf anstreben. Dort könnte auch Dettelbach und Ortsteile landen, die das "obere Tabellen-Mittelfeld" als ihr Ziel nennen. Besser abzuschneiden als im Vorjahr, als die Mannschaft Elfter wurde, wünscht sich die TSG Estenfeld.
Die Favoriten
Die Umfrage unter den Vereinen brachte einen eindeutigen Favoriten hervor: Der SC Schwarzach, Vorjahreszweiter, gilt als heißester Anwärter auf die Meisterschaft. Neunmal (bei elf Antworten) wurden die Schwarzacher genannt. Begründet wurde das auch mit den spielstarken und erfahrenen Zugängen, mit denen sie ihre Mannschaft definitiv verstärkten.
Was sagen die Verantwortlichen in Schwarzach dazu? Als wachsweiches Ziel gaben sie an, "sich weiterentwickeln und guten Fußball spielen zu wollen". Auf Nachfrage erklärt Trainer Julian Bohlender: "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen. Wir wissen, dass wir oben mitspielen können, wenn wir Woche für Woche im Training und Spiel unter Bestes geben." Aber es sei auch für ihn derzeit noch schwierig zu beurteilen, wo seine Mannschaft nach der langen Wettkampfpause stehe.
Die Neuen
Viel hat sich an der Zusammensetzung der Liga ja nicht geändert. Nur die Aufsteiger SG Sommerhausen/Winterhausen, Meister der Kreisklasse 1, und der SV Gelchsheim, Meister der Kreisklasse 2, sind neu. Absteiger gab's keinen.
Der erst 2019 gegründeten SG aus TSG Sommerhausen und FC Winterhausen gelang im ersten Jahr ihres Bestehens der Sprung in die höhere Liga. Was erwartet sie? "Starke Gegner und jede Woche einen neuen Höhepunkt", sagt Christian Kohl, der den Aufsteiger im Duo mit Felix Vetter trainiert. "Für uns ist die Kreisliga eine Riesensache. Wir gehen's mutig an."
Einige Gelchsheimer, wie Spielertrainer Joachim Barthel oder Philipp Hoos, haben schon in der Bezirksliga gespielt. Ihr erfolgreichster Stürmer der Vorsaison, Daniel Kreußer, hat jedoch den Verein gewechselt. "Es ist das erste Jahr in der SV-Geschichte, dass wir in der Kreisliga spielen, das wird eine Herausforderung für uns", sagt Barthel. "Aber wir können als Aufsteiger befreit aufspielen."
Die Wechsel
Igor Mikic (36) könnte der Toptransfer aller Kreisligisten sein. Der Angreifer, der für Rimpar, Sand und Lengfeld weit über 200 Spiele in der Landesliga absolvierte und dabei mehr als 150 Tore schoss, schloss sich dem FC Eibelstadt an.
Vom Bayernligisten Abtswind kehrte Daniel Endres (28) zur FG Marktbreit-Martinsheim zurück. Der Heimatverein war Ausgangspunkt seiner Karriere, die ihn auch zu Bayern Kitzingen und kurz nach Höchberg und Lengfeld führte.
Ein Jahr spielte Endres in Kitzingen mit Sebastian Stumpf (24) zusammen, der danach mit dem TSV Karlburg in die Bayernliga aufstieg. Jetzt schloss sich der Stürmer wieder den Sommerhäusern an, für die er schon in der U 9 gespielt hatte.
Julian Hippacher (29), bislang Kapitän beim Landesligisten Höchberg, wechselte zur TSG Estenfeld. Dort kann er nun zusammen mit seinem Bruder Fabian (27) in einer Mannschaft auflaufen. Mit Sven Burkard (26) kehrte ein weiterer Estenfelder von der Turngemeinde zurück.
Der Kreisliga erhalten geblieben ist Tim Reiner (33), der ehemalige Spielertrainer von Bayern Kitzingen. Der Landesliga-erfahrene Stürmer (Sulzfeld, Kitzingen und Karlburg) ist inzwischen seit sieben Jahren (Dettelbach, Kitzingen und jetzt Schwarzach) sportlich in dieser Liga zu Hause und kennt sie aus dem Effeff.
Die Trainer
Die meisten Vereine gehen mit ihren Trainern in eine zweite Saison. Am längsten im Amt ist Christian Graf (54) beim SV Heidingsfeld. Es ist seine vierte Saison in den Herieden.
Schon vor der abgebrochenen Corona-Saison 2019/21 waren Andreas Flockerzi (Oberpleichfeld), Christian Hofrichter (Sonderhofen) und Jochen Hümmer (Versbach) bei ihren Vereinen tätig. Für dieses Trio geht's somit in die dritte Saison.
Ganz neu ist nur einer: Sebastian Fehrer, früher beim Würzburger FV und den Würzburger Kickers in der Bayern- und Landesliga aktiv, hat den FC Eibelstadt übernommen. Der 34-Jährige war zuletzt Spielertrainer in Margetshöchheim. Sein Vorgänger in Eibelstadt, Malte Schulze-Happe, wechselte zum FC Leinach, der kurz vor der Saison eine SG mit jenen Margetshöchheimern einging.
Verwechslungsgefahr: Maidbronns Trainer heißt Marcel Bauer, den ETSV Würzburg trainiert Pascal Bauer.
Die Derbys
Zu Fuß könnten die Spieler vom SV Maidbronn und der TSG Estenfeld gehen, wenn ihr Spiel angesetzt ist. Nur zwei Kilometer liegen zwischen den beiden Sportplätzen. Am zehnten Spieltag (Sonntag, 26. September) treffen die Lokalrivalen erstmals aufeinander.
Das "Straßenbahnduell" (Linie 3 oder 5) der beiden Würzburger Stadtklubs ETSV Würzburg (Haltestelle: Judenbühlweg) und SV Heidingsfeld (Heriedenweg) findet am elften Spieltag (Samstag, 2. Oktober) statt. Im Ochsenfurter Gau steigt das Derby zwischen dem SV Sonderhofen und Aufsteiger SV Gelchsheim am zwölften Spieltag (Samstag, 9. Oktober).
Mehr als ein Derby, da wohl auch ein Duell zweier ambitionierter Mannschaften steht an, wenn Dettelbach und Ortsteile und Schwarzach aufeinandertreffen. Das geschieht allerdings erst am 15. und letzten Spieltag der Hinrunde (Sonntag, 31. Oktober). Das Rückspiel steigt dann zum Saisonfinale (Sonntag, 22. Mai).